Herbstausflug 2012

Herbstausflug 2012

Kultur und Städtereise

Wieder ist mal der gut angenommene und gut besuchte Herbstausflug der Landsmannschaft der Banater Schwaben des Kreisverbandes Heilbronn unter dem Vorsitz von Toni Michels angesagt. Wie jedes Jahr ist die Begeisterung groß und so musste auch dieses Jahr mit zwei großen Reisebussen der Firma Müller gereist werden, denn die roten Busse begleiten uns jedes Jahr und sind zuverlässige Reisepartner.

Das Reiseziel war dieses Jahr der Bayrische Wald oder besser gesagt das drei Ländereck Bayern, Böhmen, Österreich. Es ging am Freitag den 28-ten September im Heilbronner Busbahnhof um 7:30 los, über die Autobahn Richtung Nürnberg nach Regensburg, eine sehr alte Stadt welche auch Hauptstadt des Bezirks Oberpfalz ist. Sie ist auch nach München, Nürnberg und Augsburg die viert größte Stadt des Freistaates Bayern. Seit Juli 2006 gehört die Regensburger Altstadt zum UNESCO Kulturerbe.

Während der Fahrt nach Regensburg erfolgte eine Begrüßung der Reisenden durch den Vorsitzenden und es wurde auch eine Einteilung in drei Gruppen vorgenommen, was sich bei der Stadtführung durch die Regensburger Altstadt als sehr positiv erwies. Die romanische und gotische Architektur bestimmt noch heute das Gesicht der Altstadt. Durch Fernhandel wegen der günstigen Lage an der Donau war im frühen Mittelalter Regensburg eine der wohlhabendsten Städten Deutschlands, was man auch an der Steinernen Brücke bewundern konnte. (Teilweise wurde sie renoviert).Durch die Altstadt ging es weiter bis zum fürstlichen Brauhaus Thurn & Taxis wo wir bei guter Küche und Bier unser Mittagessen einnahmen.

Gut gestärkt ging es dann weiter zur Ruhmes und Ehrenhalle Walhalla in Donaustauf mit einer wunderschönen Aussicht auf das Donautal. Auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwig I. werden bedeutende Persönlichkeiten mit Gedenktafeln oder Marmorbüsten geehrt.

Nach einem Gruppenfoto an der Walhalla bei wunderschönem Wetter und guter Laune ging es zum Parkplatz zu unseren Bussen wo unser „Hasi“ zu einer Polonaise und zum Tanz aufspielte welches von anderen Reisenden gut angenommen wurde und auch mitmachten, dann ging es über Deggendorf, Neukirchen vorm Wald über Waldkirchen nach Sonnen wo wir im Sporthotel Sonnenhof unsere Quartiere bezogen.Nach einem gemeinsamen Abendessen und noch gemütlichem beisammen sein wurde der restliche Abend mit Gesang, begleitet von unserem Akkordeonspieler „Hasi“ bis tief in die Nacht gefeiert.

Nach einem kräftigen Frühstück am nächsten Morgen war unser nächstes Reiseziel die Stadt Budweis (Budejovice ) im Böhmerwald, berühmt durch die weltbekannte Brauerei Budvar, welche wir über Wegscheid, Haslach a.d.Mühl, Bad Leonfelden, Vyssi Brod und Kaplice erreichten. Nach einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt erreichten wir den Marktplatz mit Samsonbrunnen und Schwarzem Turm und man hatte ein wenig Zeit zur freien Verfügung. Nach einer Stärkung mit Würstchen von unseren Busfahrern ging es weiter nach Krumau ( Krumlov ). Die Stadt liegt an der Moldau welche eine Flussschleife bildet, daher stammt auch der Name welcher von „krumme Au“ abgeleitet wurde. Das historische Stadtzentrum ist Weltkulturerbe und das Schloss „Cesky Krumlov“ ist nach der Prager Burg der zweitgrößte historische Bau in Tschechien und ist etwa zehn Hektar groß. Über den wunderschönen und herrlich angelegten Schlossgarten gelangten wir in die historische Altstadt wo wir einen herrlichen Blick auf die unten fließende Moldau hatten. Leider war unser Zeitplan schon eng bemessen deswegen konnten wir an diesem Tag nicht so viele Sehenswürdigkeiten besichtigen. Am späten Nachmittag traten wir dann die Rückfahrt entlang des Moldau-Stausees, Philippsreut, Freyung, nach Sonnen an.

Um 19:30 Uhr wurde das Buffet eröffnet, es gab bayrische Spezialitäten, wie Schweinshaxe, Kalbsbraten, Schweinebraten, Kartoffelknödel und vieles mehr, es war für jeden etwas dabei. Danach kam ein musikalisches Highlight mit dem Urbayrischen Musikanten „Sepp“ welcher auch zum Tanz aufspielte. Es dauerte nicht lange bis auch unser „Hasi“ sich mit „Sepp“ anfreundete und vereint für gute Stimmung, Tanz und Gesang sorgten. Der Abend dauerte bis in die frühen Morgenstunden wo es noch für ein Ständchen für unser Geburtstagskind ,Kati Loh, welche 66 Jahre alt wurde, reichte. Danach wurde schnell geschlafen.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück war es zeit Abschied vom gemütlichen Sonnenhof zu nehmen und unser Reiseziel über Hauzenberg nach Tittling war das Museumsdorf im Bayerischen Wald eines der größten Freilichtmuseen Europas. Bei der Ankunft war schon ein reges Anreisen von Musikgruppen, Trachtengruppen, Leute in verschiedenen Trachten von verschiedenen Ländern zu beobachten. Es gab alte gepflegte Bauernhöfe, altes Handwerk wie Korbflechten, spinnen mit altem Spinnrad und vieles mehr zu sehen und zu bestaunen.

Was uns am meisten bewegte an diesem Tag war ein alter Leiterwagen einer Flüchtlingsfamilie welche von Temeswar aus Rumänien stammte. Frau Zwergal trat im September 1944 mit ihren drei kleinen Kindern und den Großeltern die Flucht an. Der Flüchtlingswagen war seit der Zeit auf einem Bauernhof nahe der Ortschaft Neukirchen vorm Wald. So klein ist doch die große Welt. Ab 10:00 Uhr begann auch hier ein Internationaler Volksmusiktag mit Musikanten und Künstler aus ganz Europa. Später wurde auch der Internationale Volksmusikpreis 2012 Kategorie Volkstümliche Musik verliehen welcher an Florian Silbereisen ging und die Laudatio hielt Stefanie Hertel.

So langsam wurde es auch Zeit an die Heimreise zu denken, aber nicht bevor wir unsere Kati Loh nochmals mit einem kräftigen Ständchen auf dem Parkplatz gebührend feierten. Dann ging es aber los Richtung Heilbronn denn wir hatten noch einige Kilometer vor uns und so fuhren wir um ca.14:00 Uhr Richtung Heimat und kamen so gegen 19:30 in Heilbronn im Busbahnhof wieder an.

Ein erlebnisreiches Wochenende ging zu Ende und so mancher wird sich noch an die schönen Tage und Nächte mit Freude erinnern. Schon Wilhelm Busch wusste wie wichtig Reisen ist.

Zitat :

„Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:

Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,

Darum, Mensch sei zeitig Weise!

Höchste Zeit ist’s! Reise, reise. „

 

 Peter Kirchgässner