Sylvester 2013

Im Walzerschritt ins Neue Jahr

Die Silvesterfeier des Kreisverbandes Heilbronn

Da lagen sie nun auf den Tischen verstreut und zogen schnell die Aufmerksamkeit der eintreffenden Gäste auf sich: Die symbolischen Glücksbringer in Form von Hufeisen, vierblättrigem Kleeblatt, Schweinchen, Schornsteinfeger oder Marienkäfer. An Silvester tritt die Neigung der Menschheit zum Aberglauben zutage. Riten und Bräuchen, die Glück und Zufriedenheit versprechen, spielen an diesem Abend eine besonders große Rolle, der sich die rund hundert Banater Schwaben, die sich in der Frankenbacher Gemeindehalle mit den Siebenbürger Sachsen zur Feier trafen nicht entziehen wollten, um in Freude das alte Jahr zu verabschieden und mit Jubel und Heiterkeit das neue Jahr zu begrüßen.

Elegant, glamourös und modisch – das weibliche Publikum hatte sich für diesen Anlass besonders schick gemacht. Denn gefeiert wird Silvester gerne in größerer Gesellschaft und hier will man sich auch von der besten Seite zeigen. Und kaum klangen die ersten Töne der Akustik Band unter der Leitung von Hans-Jürgen Gaber mit ihrem aus Jahrmarkt stammenden Frontmann Hansi Pfleger von der Bühne, schon strömten die Tänzer auf die Tanzfläche fest entschlossen, diese Nacht bis zum Morgengrauen durchzutanzen.

Ob bei einer gemütlichen Runde oder auf einer großen Silvesterparty – meistens wird das neue Jahr mit Krachern, Raketen und Pyrofontänen aller Art begrüßt und auf das laute Zischen folgt stets ein verzücktes „Aaaaah“. Doch für die, die dazu keine große Lust hatten, spielte die Kapelle einen schnuckeligen Walzer. Und so tanzten alle, die keine Lust auf die Kracher hatten lustig und vergnügt in das neue Jahr hinein. Erst nach dem Ende des Liedes folgten die Glückwünsche, Umarmungen und Küsschen.

Ein beliebtes Gesprächsthema an diesem Abend waren auch sämtliche Silvesterbräuche. Gerne erinnerte man sich an die Jugendzeit, an die Bräuche in der alten Heimat oder erzählte von den Erfahrungen, die man mittlerweile bei Urlauben in anderen Ländern gesammelt hatte.

Spätestens kurz vor Mitternacht fassen dann üblicherweise auch noch die letzten ihre guten Vorsätze fürs kommende Jahr. Als ich meinen Tischnachbar fragte, was er sich für 2014 vorgenommen hat, meinte er: „Gute Vorsätze sorgen viel zu oft für ein schlechtes Gewissen. Ich schaue lieber auf das vergangene Jahr zurück und überlege, wofür ich dankbar bin.“ Ich denke, damit hat er Recht: Dankbarkeit bedeutet Glück! In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein glückliches neues Jahr!

Katharina Zornik