Herbstausflug 2013

Herbstausflug nach Holland

Auch dieses Jahr fand der jährliche Herbstausflug der Banater Schwaben aus dem Kreisverband Heilbronn statt. Die Reise ging nach Holland. Nun ja, eigentlich sind wir in die Niederlande gefahren, aber umgangssprachlich werden die Niederlande oftmals als Holland bezeichnet. Holland ist jedoch nur ein Teil des nordwestlichen Landes und wird dort auch als „Republik der Vereinigten Niederlande“ bezeichnet. Doch die Niederländer sehen das nicht so eng und nennen sich oft selbst Holländer. Ein sehr tolerantes Land, was wir auch noch sehen werden.

Mit dieser Information starteten wir am Donnerstagmorgen, den 3. Oktober 2013 mit dem Busunternehmen „Müller Reisen“ und unseren Busfahrern Klaus und Uwe, welche die beiden neusten und komfortabelsten Busse der Firma „Müller Reisen“ steuerten. Die Fahrt führte uns an Speyer, Bingen, Koblenz und Kerpen vorbei bis nach Aachen. Dort legten wir eine längere Pause ein, um im Aachener Brauhaus zusammen Mittag zu essen und anschließend den Aachener Dom zu besichtigen.

Gestärkt durch das leckere Essen machten wir uns auf den Weg zum Dom. Der Dom wurde gegen Ende des achten Jahrhunderts von Karl dem Großen errichtet und im 14. und 15. Jahrhundert um seine Chorhalle und die Kapelle erweitert. In der Zeit von 936 bis 1531 wurden im Aachener Dom 30 Könige und 12 Königinnen gesalbt, gekrönt und auf dem Marmorthron von Karl dem Großen inthronisiert. Noch heute sollen die Gebeine von Karl dem Großen im Karlsschrein und in der Schatzkammer aufbewahrt werden. Aber ob es tatsächlich Knochen von ihm sind, muss noch wissenschaftlich belegt werden.

Nach Besichtigung des Doms und einem kurzen Stadtbummel durch Aachen ging die Reise weiter. Um die Füße zu vertreten und frische Luft zu schnappen, legten wir auf einem Rastplatz in Holland einen Zwischenstopp ein. Dieser Aufenthalt wurde von Hasi mit einer musikalischen Einlage versüßt. Anschließend fuhren wir ohne weiteren Halt direkt nach Amsterdam in das neu eröffnete Hotel das ***Hilton Garden Inn in Leiden. Gut angekommen bezogen wir schnell unsere Zimmer und machten uns frisch für das Abendessen, welches wir im Restaurant des Hotels einnahmen. Hier wurden wir mit einem 3-Gänge-Menü überrascht. Nach einem kurzen Zusammensitzen verzog sich jedoch jeder in sein Hotelzimmer um fit für den nächsten Tag zu sein.

Am darauffolgenden Morgen brachen wir, ausgeschlafen und gestärkt vom Frühstück, um 9 Uhr mit unseren Reiseleitern Evert van Eijck und Ivo Stork auf Richtung Nordholland. Zuerst besuchten wir den Polder „Beemster“. Wo sich früher ein 3,5 m unter dem Meeresspiegel liegendes Binnenmeer befand, ist heute fruchtbares Land. Dieses neu erschlossene Land – und mittlerweile Weltkulturerbe – ist zwischen 1607 und 1612 mit Hilfe von Deichen, Gräben und 42 Mühlen trockengelegt worden. Es ist ein planerisches Meisterwerk und ein hervorragendes Beispiel für den Kampf der Menschen gegen das Wasser.

Anschließend besichtigten wir das Fischerstädtchen Hoorn. Nach einem kurzen Stadtrundgang mit unseren Reiseleitern, hatten wir die Möglichkeit die Stadt selbst zu erkunden. Zurück an den Bussen, fuhren wir weiter zur Käserei „Jacob’s Hoeve“. Hier wurden wir von Mitarbeitern in original Volendamer Tracht empfangen, welche uns in die Kunst der Herstellung von holländischem Käse einweihten. Holland ist ja bekannt für seinen leckeren Käse, diese Erfahrung durften auch wir in der Käserei machen. Viele verschiedene Käsesorten waren für uns vorbereitet, beispielsweise Käse, welcher mit verschiedenen Kräutern, Kümmel oder auch Pesto verfeinert war.

Nach dieser kleinen Geschmacksanregung freute man sich umso mehr auf etwas zu Mittag. Unsere Mittagspause verbrachten wir im Fischerdorf Volendam, welches entlang eines Deiches am Ijseelmeer gebaut ist. Dort hatten wir die Möglichkeit uns etwas Leckeres zum Essen zu kaufen und auch einen Stadtbummel zu machen. Zum Abschluss des Tages ging es noch nach Edam, einer Kleinstadt circa 20 Kilometer von Amsterdam entfernt. Schon seit Jahrhunderten wird der dort hergestellte Käse in alle Teile der Welt geliefert. Edam ist durchaus sehr bekannt durch seinen gleichnamigen Käse – den Edamer. Mit unseren Reiseleitern Evert und Ivo spazierten wir 45 Minuten durch das kleine Städtchen und machten inmitten von Edam, auf einer Brücke, ein schönes Gruppenfoto. Hierbei mussten wir feststellen, dass die Holländer ein sehr freundliches, angenehmes und rücksichtsvolles Volk sind. Fußgänger, Fahrradfahrer und sogar Autofahrer nahmen Rücksicht, warteten geduldig bis bei jedem das Lächeln richtig saß und wir mit dem Fotografieren fertig waren. Auf der anderen Seite des Städtchens angekommen, fuhren wir zurück ins Hotel. Während der Rückfahrt haben wir uns eingesungen um schlussendlich im Vorhof des Hotels gemeinsam mit Hasi zu singen und zu tanzen. Das gemeinsame Abendessen fand, wie am Tag zuvor, im Restaurant des Hotels statt.

Am dritten Tag lernten wir die internationale Metropole Amsterdam kennen. Nach dem Frühstück im Hotel machten wir uns auf den Weg, um unsere Reiseleiter Evert und Ivo und deren Kollege Rolf in Amsterdam abzuholen. Das erste Ziel war der Amsterdamer Blumenmarkt. In bunter und blumiger Atmosphäre, hatten wir ein wenig Zeit zu bummeln, kleine Andenken oder auch Blumenzwiebeln der „Tulpen aus Amsterdam“ zu kaufen. Angrenzend an unsere Shoppingtour, erkundeten wir gemeinsam die Stadt. Amsterdam ist im Vergleich zu anderen Weltstädten recht übersichtlich, jedoch eine architektonische Meisterleistung. Die Hauptstadt der Niederlande ist ein sehr feuchtes Gebiet, welches hauptsächlich aus Moor und Sumpfland bestand und von mehreren Flüssen durchschnitten war. Die Häuser, damals wie auch heute, werden auf Pfähle als Untergrund gebaut, welche bis zu 18 m tief durch den morastigen Boden fest in den Sand gerammt sind. Aus diesem Grund sind in Amsterdam alle Häuser aneinander gebaut, um sich gegenseitig zu stützen. Aufgrund des moorastigen Grunds besteht, trotz der Maßnahmen, immer die Gefahr, dass einige Häuser darin absinken und dadurch in Schieflage geraten. Doch wie wir von unserem Reiseleiter Evert erfuhren, ist auch ein schief stehendes Haus kein Grund um es günstiger zu verkaufen – Nein, so ein Haus ist sogar teurer als ein perfekt gerade stehendes Haus, da es Charakter hat.

Evert hatte uns auch eindringlich darauf hingewiesen, dass wir stets auf die Fahrradfahrer aufpassen sollen. In Amsterdam wird sehr viel Fahrrad gefahren, da man mit dem Auto durch die viele schmalen Straßen und Passagen kaum durch kommt. Deshalb könne man auch, durch das zählen der Fahrräder, die Anzahl der Menschen die in der Hauptstadt leben bestimmen.

Bei unserer Führung durch die Stadt war sehr auffällig, dass viele der Häuser mit verschiedenen und sehr sehenswerten Giebeln, Türmchen, aber auch unterschiedlichen Türen ausgestattet sind. Auch die variierenden Breiten der Häuser lassen jedes einzelne Haus einzigartig aussehen. Früher zeigte man mit der Breite des Hauses seinen Reichtum. Ein „normalbürgerliches“ Haus hatte eine Breite von 6 m, reiche Bürger definierten sich mit einer Hausbreite von 12 m.

Ein Anziehungspunkt von Holland sind die vielen Grachten, Museen und Coffeeshops. Bezüglich Letzterem wurde uns nahegelegt, dass es kein Problem wäre, einen Kaffee in den Coffeeshops zu trinken, jedoch bei dem „Kuchen“ sollten wir etwas vorsichtiger sein. Ansonsten komme man leicht beflügelt aus dem Coffeeshop. In den Niederlanden gilt, wie in Deutschland, ein Verkaufsverbot für Drogen, aber solange Steuern darauf bezahlt werden, wird es toleriert. Die im Coffeeshop erhältlichen Drogen dürfen auch nur im Shop selbst konsumiert werden.

Es gibt zwei Regeln in den Niederlanden – so unser Reiseleiter. Regel Nummer 1: Alles worauf Steuern gezahlt werden wird toleriert. Regel Nummer 2: Habe immer einen Regenschirm und eine Sonnenbrille dabei, da das Wetter so wechselhaft ist.

Gegen Mittag hatten wir alle noch ein wenig Zeit die Stadt mit ihren unzähligen kleinen Einkaufspassagen und Gassen auszukundschaften. Nachmittags stand eine einstündige Bootsfahrt, durch die Grachten von Amsterdam mit ihren 1.300 Brücken, auf dem Programm. Laut unserem Kapitän haben wir auf der Bootsfahrt nur 100 Brücken durchfahren, dies ist trotzdem eine sehr beachtliche Anzahl. Einige Amsterdamer haben kein Haus auf dem Lande, sondern wohnen in sogenannten Hausbooten. Oftmals sind Hausboote Schiffe, welche zu Wohnungen umfunktioniert wurden oder extra dafür hergestellte Hausboote. Diese Wohnungen/Hausboote werden in der Regel an das normale Gas-, Wasser- und Stromnetz angeschlossen, solange sie bei der Stadt angemeldet sind. Wieder an der Anlegestelle angekommen ergab sich eine kleine Planänderung für den anstehenden Spätnachmittag. Statt wie geplant ins Hotel zu fahren, haben wir einen Abstecher in Noordwijk gemacht. Noordwijk ist ein kleines Örtchen an der Nordsee und liegt in einer Provinz von Südholland. Hier hatten wir ein wenig Zeit zum Verweilen, am Strand spazieren, Muscheln sammeln oder einen Kaffee im Strandhaus genießen. Hasi war natürlich auch dabei und sorgte für den musikalischen Ausgleich. Kurz vor der Abfahrt ins Hotel feierten wir noch das Hochleben des Geburtstagskindes Katharina. Angrenzend an das Abendessen im Hotel, ergab sich in einem der Hotelräume die Möglichkeit den Abend ausklingen zu lassen. Hasi sorgte mit musikalischer Unterhaltung für den nötigen Schwung und es wurde ausgelassen in den Geburtstag von Richard reingefeiert.

Auch am vierten und letzten Tag haben wir ausgiebig gefrühstückt und sind gestärkt aufgebrochen. Unsere Busfahrer Klaus und Uwe chauffierten uns nach Rotterdam. Rotterdam ist nach Amsterdam die zweitgrößte Stadt in den Niederlanden. Die Stadt liegt größtenteils unter dem Meeresspiegel und ist aufgrund dessen durch Deiche vor dem Meer geschützt. Rotterdam muss, wie Amsterdam, durch Pumpen ständig entwässert werden. Um uns ein Bild über einen der größten Häfen weltweit machen zu können, haben wir, wie zuvor in Amsterdam, eine einstündige Schiffsfahrt durch den Hafen gemacht. Dank dieser Schiffsfahrt konnten wir uns vorstellen, wie wichtig der Hafen in Rotterdam als Handelsort in und für Europa ist. Am Ende der Hafenrundfahrt wurde uns allen bewusst, dass dieser erlebnisreiche Ausflug sich dem Ende neigt. Nachdem alle aus dem Schiff gestiegen waren und ihren Platz im Bus eingenommen hatten, ging es auf direktem Wege nach Heilbronn. Kurz vor Heilbronn zog unser Busfahrer noch ein Fazit bei dem wir alle nur zustimmen konnten: Für dieses verlängerte Wochenende war Amsterdam das perfekte Ausflugsziel. Weder bei der Hin- noch bei der Rückreise standen wir im Stau, im Gegenteil zu den Reisenden die uns auf der anderen Spur der Autobahn entgegen kamen.

Am Schluss bleibt zu sagen, dass die Reise nach Holland ein sehr interessanter und abwechslungsreicher Ausflug war, in dem wir viel über Amsterdam und seine Region erfahren konnten. Ein großes Lob an die Organisatoren, Busfahrer und die Reiseleiter. Durch Euch wurde dieser Ausflug erst möglich gemacht. Vielen Dank dafür.

Nun bleibt noch eine Frage: Wohin soll es nächstes Jahr gehen? Vielleicht werden wir einen weiteren Hafen besuchen? Dann könnte es Hamburg sein.

Jasmin S.