Musikwoche 2006

Beindruckende Musikwoche in Löwenstein

Beeindruckende Konzerte, interessante Vorträge, gute Atmosphäre und Dozenten, viele Menschen und treue Sponsoren: Das waren die Eckpfeiler, auf denen die Musikwoche der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südlichen Europa e. V. auch dieses Mal verlässlich ruhte. Sie fand vom 17. bis 23. April 2006 zum 21. Mal statt, wieder in der Evangelischen Tagungsstätte in Löwenstein.

Höhepunkte waren das Dozentenkonzert der Musikwoche in der auch von einigen Banater Schwaben gut besuchten Deutschmeisterhalle in Gundelsheim und das Abschlusskonzert vor über 200 Zuhörern in der Stiftskirche in Öhringen.

Das Dozentenkonzert am 18. April 2006 begann mit dem für Klavier zu vier Händen komponierten und streng konstruierten Werk „Klangspiegel“ des in Lugosch im Banat geborenen Komponisten Friedrich K. Wanek. Wanek studierte von 1948 bis 1954 Komposition an der Musikhochschule in Bukarest bei Constantinescu, Negrea, Rogalsky und Klepper. Auf dezidierte Anregung von Instrumentalisten entstand sein vielfältiges Kammermusikwerk, in seinen letzten Lebensjahren auch Orchesterwerke. Der Stil seiner meist in freier Tonalität geschriebenen Werke kann keiner bestimmten Richtung zugeordnet werden. Zeitgenössische Elemente werden mit traditionellen kombiniert. Konzentration auf das Wesentliche, Klarheit und Entschiedenheit sowie eine Mischung aus Witz, Ironie und Melancholie bestimmen sein Lebenswerk.

Anschließend folgten mehrere Werke von siebenbürgischen Komponisten, wie Dieter Acker (geb. 1940 in Hermannstadt) und Helmut Sadler (geb. 1921 in Streitfort) sowie von einem der bedeutendsten ungarischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, Zoltan Kodály (geb. 1882 in Keckemet, gest. 1967 in Budapest).

Nach der Pause folgten Ausschnitte aus der Oper „die Glocke“ von Helmut Sadler, der längst so etwas wie der Haus- und Hofkomponist der Musikwoche Löwenstein ist und auch an diesem Konzert anwesend war. Und zum Abschluss ein Jubilar: Harald Christian, Jörg Meschendörfer und Liane Christian spielten Mozarts Klaviertrio in C-Dur, KV 548.

 Ein verlässlicher und guter Partner war wieder die Evangelische Tagungsstätte in Löwenstein, die sich in vielfältiger Weise auf die Musikwoche eingestellt hatte. Förderer waren u. a. das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg, die Stadt Gundelsheim sowie die Kulturreferentin für Südosteuropa am Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm.

Waltraut Michels