Faschingsball 1999

Heilbronner Helau!

Bereits eine Stunde vor der offiziellen Saalöffnung haben sich die ersten Faschingsnarren im Heilbronner Haus des Handwerks eingefunden, denn es ist durchgesickert, was es mit der als „Überraschung“ beschrieben Attraktionen auf sich hatte, und da wollte so mancher den besten Platz haben.

Nach einem schwungvollen musikalischen Auftakt der Gruppe „Evergreens“, die auch den ganzen Abend für Stimmung und gute Laune sorgte, begrüßte der Vorsitzende Anton Michels die Anwesenden mit einem selbst verfasstem Gedicht in banat-schwäbischer Mundart und nahm dabei auch so manche Kleinigkeiten unseres Vereines auf die närrische Schippe.

Und zu später Stunde fragte er dann in einem anderen Gedicht: „Was is nur aus uns Männer worn ?“ Dabei kam so manche Schwäche des starken Geschlechts ans Licht und Herr Michels hatte die Lacher auf seiner Seite, doch ob der Tip „tragt geblümte Unterhosen“ den Männer aus ihrem Dilemma heraushilft, muss sich erst noch zeigen.

Weiter eingeheizt wurde später die Stimmung im Saal durch den Auftritt unseres „Pfarrers“ Bruno Schorsch mit seiner „Nonne“ Renate Bayerle, die eigentlich nur vorbeigekommen waren um die Gemeinde zu segnen, die Beichte abzunehmen und darauf zu achten, dass das närrische Treiben nicht überhand nimmt. Da sich aber niemand zur Ohrbeichte überreden lies, musste die „ganze versammelte Gemeinde“ sich erheben, zum Glase greifen, in einem närrischen Gebet dem alkoholischen Geist abschwören und Besserung versprechen.

Der Höhepunkt des Abends aber war unumstritten der Auftritt von „acht unseren schönsten Männern“, wie Frau Anna Frombach die Darsteller des „Schwanensees“ vorstellte. Bereits beim Eintrippeln der gutgenährten Schwäne in ihren schönen Kostümen, riss es die Zuschauer von den Plätzen und das Lachen und Gejohle wollte kein Ende nehmen. Dazu wurde jeder kunstvoll ausgeführte Sprung oder Dreh mit entsprechendem Applaus honoriert, denn alle waren verzaubert von der graziösen tänzerischen Vorstellung.

Da zum Schluss der Darbietung der Applaus nicht enden wollte, doch für eine Zugabe den smarten Schwänen wohl die Puste ausgegangen wäre, hatten sie noch einen kleinen Can-Can vorbereitet, der genauso gut ankam wie das Ballett. Anschließend bedankte sich Herr Eremia im Namen der Tänzer bei Beatrix Haas, die sich die Tänze ausstudiert und mit den Männern eingelernt hatte, ebenso wie bei Waltraut Michels und Christine Haas für das Vorbereiten der Schwanenkostüme mit je einem riesigen Blumenstrauß und einer Schachtel feinster Pralinen. Schwer hatte es die Jury bei der Preisvergabe für die schönsten Masken. Doch die Vorstandsmitglieder hatten so viele Preise von Sponsoren organisiert, dass kein Narr, der bei der Kostümvorführung aufmarschiert war, leer ausgegangen ist.

Angesteckt vum närrische Treiwe
Versuch ooch ich jetz was zu reime:
Scheen wor unsri Faschingsfeier,
Doch getanzt han mer wie uf Eier.
Un beim Polka mecht meer drille
Des konnt mer net, beim beschte Wille!
Drum Vorstand, for unser nächschtes Bool
Sucht bitte scheen a greesres Sool!