Löwensteiner Musikwoche 2008

Löwensteiner Musikwoche

Siebenbürgen-Konzert für Chor und Orchester in der Johanneskirche

Vom 24. bis 30. März veranstaltete die Gesellschaft für Deutsche Musikkultur im Südöstlichen Europa (GDMSE) ihre 23. Musikwoche. Menschen aller Altersgruppen, Instrumentalisten ebenso wie Chorsänger waren in die Evangelische Tagungsstätte nach Löwenstein eingeladen.

Eine Woche lang wurde Musik deutscher Komponisten aus Südosteuropa sowie so wie aus der allgemeinen Musikliteratur einstudiert und aufgeführt. Chor und Orchester standen erstmals unter der Leitung des renommierten Dirigenten Prof. Heinz Acker. Der gebürtige Hermannstädter war unter anderem als Professor für Musiktheorie an der Musikhochschule Mannheim-Heidelberg tätig und hat das Jugendsinfonieorchester Bruchsal gegründet.

Das Abschlusskonzert fand am Samstag, den 29. März 2009 ab 20 Uhr in Weinsberg statt. In der Johanneskirche schmetterten Oliver Christian und Corinna Wanko auf Trompeten, von Liana Christian an der Orgel begleitet, Petronio Franceschinis festliche barocke Sonate in B-Dur. So begann das Konzert, welches Laien auf der Musikwoche Löwenstein vorbereitet hatten.

Tonrein und sicher sang der famose Musikwochen-Jugendchor unter der Leitung von Gertraud Winter-Sailer eine im Stil weit gespannte Folge: Auf einen Kanon folgte ein von Henry O. Millsby verswingter Satz Händels, dann Evans „Be still“ und nach „Zulu Traditional Thula sizwe“ Bortnianskys russisches Gebet „Tjebjé pajóm“

Die Pfingstkantate von Johann Lukas Hedwig (1801 – 1849), der an der größten gotischen Kirche Südosteuropas in Kronstadt wirkte, erklang dort wohl nie. So war die Uraufführung jetzt in Weinsberg. Chor und Orchester der Musikwoche unter Heinz Acker entfalteten viel Temperament. Dies und die lyrische Vorzüge von Johanna Boehme (Sopran) und Hans Straub (Tenor) trugen zum Erfolg des ansprechenden, bisweilen pompösen Werks bei.

Abschließend erklangen Ackers eigene „Variation über ‚Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren’ im Stil alter Meister“ die den Komponisten Fred Raymond („Maske in Blau“) und den im KZ ermordeten Dichter Fritz Löhne-Beda („Land des Lächelns“) einen Bundesbruder Sigmund Freuds, ehren.

Wie Acker den Stil von Isaak, Bach, Gluck, Mozart, Schumann, Saint-Saens und Brahms aufgriff und deren Werke mit der Heidelberg-Melodie verschmolz, erregte bewunderndes Schmunzeln bei den Zuhörern. Leider plauderte der als Sänger überzeugende Hans Straub als Sprecher viel zu schnell, sodass nur die Experten die musikalischen Gags mitbekamen.

Dennoch gab es zum Schluss viel und verdienten Beifall.

Katharina Zornik

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