Traditionen bewahren
Ein Bericht von unserer Weihnachtsfeier
Schon auf dem Parkplatz lag der Duft von Glühwein und Kinderpunsch in der Luft und wies den Gästen den Weg ins Gemeindehaus Hl. Kreuz. Dort fand am 14. Dezember 2025 die Weihnachtsfeier der Banater Schwaben aus dem Kreisverband Heilbronn statt. Teilnehmende kamen aus sechs Kreisverbänden. Und die Letzten taten sich schwer mit der Suche nach einem Parkplatz.
Aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation begann die Feier mit einer akademischen Viertelstunde Verspätung. Den Auftakt bildete das Musikanten-Trio Hasi, Helmuth und Erich mit einer musikalischen Eröffnung, passend zum Anlass mit dem beliebten Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“.
Im Anschluss begrüßte der Kreisvorsitzende Anton Michels die zahlreich erschienenen Gäste herzlich. Besonders freute er sich, auch in diesem Jahr viele Ehrengäste willkommen heißen zu dürfen. Als erstes hieß er den Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber und dessen Gattin Hiltrud willkommen. Danach folgte die Begrüßung von Christian Lueger, dem Vorsitzenden des BdV-Kreisverbandes Heilbronn, sowie Herbert Hellstern, Vorsitzender des Fördervereins Mutter-Anna-Kirche Sanktanna e.V. Alle drei Ehrengäste nahmen zum ersten Mal an einer Weihnachtsfeier der Banater Schwaben in Heilbronn teil. Zum Abschluss der Begrüßungsrunde wandte sich Herr Michels an einen besonders treuen Gast und langjährigen Freund: Josef Klein, den Vorsitzenden des Kreisverbandes Rhein-Neckar-Heidelberg, der gemeinsam mit seiner Gattin an der Feier teilnahm.
Nachdem Herr Michels bereits in seiner Begrüßungsrede die Weihnacht- und Neujahrswünsche verteilte, da er Bedenken hatte, bei den vielen Programmpunkten nicht mehr richtig zu Wort zu kommen, folgten Grußworte vom Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber, der auch ein wenig in den Alltag der Banater Schwaben einging.
Nachdem Herr Michels bereits in seiner Begrüßungsrede die Weihnachts- und Neujahrswünsche an die Anwesenden richtete – nicht zuletzt aus der Überlegung heraus, dass er angesichts des umfangreichen Programms möglicherweise im weiteren Verlauf des Abends nicht mehr ausreichend Gelegenheit dazu finden würde –, folgten die Grußworte des Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber. In seiner Ansprache ging Herr Leber nicht nur auf die Bedeutung des Feiertages ein, sondern gewährte den Anwesenden auch Einblicke in den Alltag der Banater Schwaben und schilderte, wie Traditionen und Gemeinschaftssinn das Miteinander innerhalb der Gemeinschaft prägen.
Nach den Grußworten von BdV-chef Christian Lueger begann der religiöse und damit besinnliche Abschnitt der Weihnachtsfeier. Katharina Hell, die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes Heilbronn, leitete die Gäste in diesen Teil der Veranstaltung über und stimmte sie auf die zweite Hälfte der Adventszeit ein. Mit ihrer einfühlsamen Art schuf sie eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnung, die passend zum Anlass war und die Bedeutung der bevorstehenden Festtage unterstrich.
Ein besonders bewegender Moment der Weihnachtsfeier ereignete sich, als eine Ehrung stattfand, die zuvor nicht auf den bunt gestalteten Programmzetteln angekündigt worden war. Für Susi und Seppi Bako gab es eine Überraschung, die von großem Dank und Wertschätzung zeugte. Beide engagieren sich seit Jahren mit großem Einsatz im Kreisverband und tragen wesentlich zum Gelingen der Veranstaltungen bei. Besonders hervorgehoben wurden die Treffen in ihrem Garten und die regelmäßigen Spenden von Glühwein und Kinderpunsch, die jedes Jahr für eine festliche Stimmung bei der Weihnachtsfeier sorgt.
Als Anerkennung für ihr unermüdliches Engagement überreichte Herr Michels den beiden als Geschenk zwei Eintrittskarten für ein Konzert der Egerländer Musikanten im kommenden Jahr in der Heilbronner Harmonie. Wie Herr Michels betonte, handelte es sich hierbei um „die besten Plätze“ – eine besondere Wertschätzung für zwei besonders engagierte Mitglieder. Der spontane Applaus der Gäste unterstrich die hohe Anerkennung, die Susi und Seppi Bako innerhalb der Gemeinschaft genießen.
Im Anschluss an die bewegenden Programmpunkte folgte eine kleine Pause, in der die Gäste Gelegenheit hatten, sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken. Das Kuchenbüfett war dank der zahlreichen engagierten Bäckerinnen reichhaltig bestückt und ließ keine Wünsche offen. Schon im Vorfeld wurden ihnen für ihren Einsatz und die köstlichen Backwaren herzlich gedankt. Das Angebot reichte von feinem Kleingebäck über aufwendig dekorierte Torten bis hin zu den beliebten Salzkipfeln, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. In entspannter Atmosphäre konnten sich die Gäste an den Leckereien erfreuen und ins Gespräch kommen, bevor das festliche Programm fortgesetzt wurde.
Nachdem die bisherigen Programmpunkte vor allem die erwachsenen Gäste angesprochen hatten, war es nun endlich Zeit, den jüngsten Teilnehmern der Feier besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Kinder, die schon gespannt auf ihren Auftritt warteten, wurden mit einer liebevoll gestalteten Dia-Show überrascht. Frau Hell übernahm hierbei die Rolle der Erzählerin und fesselte das junge Publikum mit der einfühlsamen Geschichte vom kleinen Hasen, der im kalten Winter auf der Suche nach Nahrung war. Durch ihre ergreifende Erzählweise und die ansprechenden Bilder gelang es ihr, nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen im Saal zu berühren. Besonders geschickt integrierte Frau Hell Fragen in die Geschichte, wodurch die Kinder aktiv in das Geschehen eingebunden wurden und sich schnell in der Geschichte wiederfanden. Auf diese Weise entstand eine lebendige und interaktive Atmosphäre, die für Begeisterung und Beteiligung bei den jüngsten Gästen sorgte.
Nach dem bewegenden Programm für die jüngsten Gäste steigerte sich die Vorfreude der Kinder spürbar, denn alle warteten gespannt auf den traditionellen Besuch des Weihnachtsmannes. Dieser ließ es sich nicht nehmen, auch in diesem Jahr persönlich zu erscheinen und Geschenke für die Kinder mitzubringen. Doch diesmal gab es eine besondere Neuerung bei der Weihnachtsfeier: Zwei Großvätern hatten sich etwas einfallen lassen und ihre Enkel aktiv in das Programm eingebunden.
Zunächst musizierte Vincent Weinmann gemeinsam mit seinem Opa Helmuth und spielte auf der Trompete zwei beliebte Weihnachtslieder. Die Kinder stimmten begeistert ein und sangen die Melodien voller Freude mit. Die musikalische Darbietung schaffte eine sehr fröhliche Atmosphäre, bei der endlich der Weihnachtsmann kam.
Da in diesem Jahr 26 Kinder an der Feier teilnahmen und die Geschenke dementsprechend zahlreich waren, bekam der Weihnachtsmann tatkräftige Unterstützung: Valentin Jörger durfte seinem Opa, dem Weihnachtsmann alias Seppi Bako, beim Verteilen der Päckchen helfen. Valentin begrüßte ganz mutig die Gäste mit einem kurzweiligen Gedicht, in dem er augenzwinkernd verriet, dass er inzwischen genau weiß, warum sich Opa bei der Weihnachtsfeier immer ein wenig verspätet – ein liebevoller Hinweis auf sein geheimes Doppelleben als Weihnachtsmann.
Nachdem der Weihnachtsmann zusammen mit seinem Gehilfen den Saal verlassen hatte, leitete Helmuth Paul den nächsten Programmpunkt ein und präsentierte den Gästen einen Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten des zu Ende gehenden Jahres. Die Zusammenstellung zeigte eindrucksvoll, wie abwechslungsreich und engagiert das Vereinsleben in den vergangenen Monaten gestaltet wurde und wie viele unterschiedliche Veranstaltungen stattfanden.
Der Rückblick erfolgte in Form eines Films, der die wichtigsten Ereignisse und Highlights des Vereinsjahres anschaulich dokumentierte. Die Gäste hatten die Gelegenheit, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und die schönsten Momente noch einmal Revue passieren zu lassen. Leider konnten nicht alle den Film bis zum Ende verfolgen, da einige Kinder bereits müde waren und nach Hause wollten. Besonders die jüngeren Teilnehmer des Nachmittags waren vom abwechslungsreichen Programm sichtlich erschöpft.
Für diejenigen Gäste, die nach dem abwechslungsreichen Nachmittagsprogramm noch Zeit fanden, wurde zum Abschluss der Weihnachtsfeier eine musikalische Unterhaltung geboten, die bewusst auf weihnachtliche Klänge verzichtete. Hasi verstand es erneut, zahlreiche Sängerinnen und Sänger, um sich zu versammeln und gemeinsam mit ihnen für ausgelassene Stimmung zu sorgen. Die schwungvolle Musik und das gemeinsame Singen ließen den Abend fröhlich und ungezwungen ausklingen.
Auch an das leibliche Wohl wurde gedacht: Für alle Hungrigen stand eine reichhaltige Wurstplatte bereit, sodass niemand mit leerem Magen nach Hause gehen musste. Dieser gelungene Abschluss rundete die Festlichkeiten ab und bot allen Gästen die Gelegenheit, den Tag in geselliger und herzlicher Atmosphäre ausklingen zu lassen.
Im Banat hatten die Feiertage stets eine besondere Bedeutung. Das Ende unserer Feier war geprägt von Erinnerungen an frühere Familienfeste und an die Kindheit, die für viele von uns mit einem Idealbild von Harmonie und Solidarität verbunden war. Gerade diese Werte wurden an den Feiertagen besonders deutlich, denn sie vereinten all jene, die zusammenkamen, um gemeinsam zu feiern. Wir waren mit den dörflichen Bräuchen vertraut und wurden schon früh in die Traditionen eingebunden. Es war selbstverständlich, dass wir alle aktiv daran teilnahmen und so Teil einer Gemeinschaft wurden, die sich gerade an den Feiertagen besonders eng verbunden fühlte. So war es auch in diesem Jahr bei der Weihnachtsfeier der Banater Schwaben in Heilbronn.
Katharina Zornik
