2025 Herbstball

Leckere Wurstplatte bei guter Stimmung

Der Herbstball des Kreisverbands Heilbronn

 

Der elfte Monat des Jahres hat seinen eigenen Zauber, vor allem früh am Morgen, wenn die Natur erwacht und der Nebel über Wiesen, Feldern und Seen schwebt. Wenn der erste Frost Gräser und Sträucher glitzern lässt und die aufgehende Sonne die Landschaft in ein warmes Licht taucht.

Im Banat gab einen sehr bekannten Spruch, geprägt vom Jahreskreis und der bevorstehenden Adventszeit: „Kathrein sperrt die Geigen ein“. Dieser Spruch, benannt nach der Heiligen Katharina, deren Namenstag wir jährlich am 25. November begehen, markierte das Ende der Tanzsaison. Ab deren Gedenktag begann traditionell eine vorweihnachtliche Fastenzeit, in der nicht getanzt wurde.

In diesem Jahr war jedoch alles ein wenig anders: Die Banater Schwaben im Landkreis Heilbronn sahen sich gezwungen, aus organisatorischen Gründen den Kathreinenball auf den 29. November 2025 zu verschieben. Damit fand das Fest einige Tage nach dem eigentlichen Kathreinstag statt. Trotz dieser Verschiebung gab es bei den Besuchern keinen Abbruch. Der Festsaal war wie gewohnt bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Gäste genossen einen rundum gelungenen Tanzabend.

Zumindest mit einem großen Teil der Vorbereitungen lag man im Kathrein-Zeitplan, wurde doch mit den Vorbereitungen für den Ball frühzeitig begonnen. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde auf die Wünsche der langjährigen Gäste eingegangen und erneut eine Schlachtplatte angeboten, die am Veranstaltungsabend großen Anklang fand. Viele Lobesworte fanden den Weg zu den Wurstmacher, die unter der Leitung von Seppi Bako agierten.

Zum Tanz spielte in der herbstlich geschmückten Willy-Weidenmann-Halle im Nordheimer Ortsteil Nordhausen die Gruppe Akustik3 unter der Leitung von Hansi Pfleger. Die Musiker eröffneten den Abend pünktlich um 20 Uhr mit dem sehr passenden Titel „Ihr lieben Freunde, wir grüßen euch“ im Original von Slavko Avsenik. Dieses einladende Stück bildete den gelungenen Auftakt für einen abwechslungsreichen und stimmungsvollen Tanzabend.

Nachdem der Kreisvorsitzende Anton Michels die Gäste herzlich begrüßt hatte, wurde mit einem feierlichen Aufmarsch begonnen: Die Helferinnen und Helfer brachten Teller, die mit einer Vielzahl köstlicher Spezialitäten reich bestückt waren, in den Saal. Dieses eindrucksvolle Bild der bunten Wurstplatten sorgte für große Vorfreude bei den Anwesenden.

Direkt im Anschluss entstand ein regelrechter Ansturm auf die Küche, denn die Besucher wollten die mit viel Liebe und handwerklichem Geschick hergestellten Brat-, Leber- und Blutwürste nicht verpassen. Die deftigen Speisen, die sorgfältig nach traditioneller Art zubereitet worden waren, fanden bei den Gästen großen Anklang. Viele lobende Worte wurden im Laufe des Abends an den Schlachtmeister und sein Team gerichtet, die sich mit viel Engagement für das leibliche Wohl aller engagiert hatten.

Als besondere Anerkennung für seinen Einsatz wurde Seppi Bako, der Schlachtmeister, mit einem Extratanz zusammen mit seiner Susi geehrt. Diese kleine Geste zeigte die Wertschätzung der Gemeinschaft und unterstrich die familiäre und herzliche Atmosphäre des Festabends.

Danach sorgte die Band mit ihrem reichhaltigen Repertoire dafür, dass für jeden Gast musikalisch etwas geboten war. Das Programm umfasste sowohl volkstümliche Melodien als auch beliebte Schlager; mal fetzig und schwungvoll, mal gemütlich und besinnlich. Ob zum Tanzen, Schunkeln oder einfach nur zum Zuhören und Genießen – die bunte und vielseitige Liederfolge ließ keine Wünsche offen.

Ein besonderer Höhepunkt des Festabends war zweifellos der Auftritt der Leimener Tanzgruppe. Zu Beginn des Programmpunktes stellte Josef Klein, der Leiter der Gruppe, die Tänzerinnen und Tänzer dem Publikum vor und gab einen kurzen Einblick in deren Geschichte.

Die Leimener Tanzgruppe wurde im Jahr 1992 gegründet und kann seitdem auf eine beeindruckende Anzahl an Auftritten zurückblicken. Im Laufe der Jahre präsentierten sie ihre Tänze nicht nur bei zahlreichen Veranstaltungen im Inland, sondern waren auch international aktiv. Immer wieder führte es die Gruppe – teilweise gemeinsam mit einer Musikkapelle – ins Ausland, wo sie mit ihren Auftritten das Publikum begeisterten.

Der allererste Auslandsauftritt der Tanzgruppe fand in Ungarn statt. In den darauffolgenden Jahren folgten weitere Reisen und Auftritte, unter anderem in den USA, in Kanada, im Banat, im damaligen Jugoslawien sowie auch in Brasilien und Argentinien. Diese internationalen Begegnungen zeugen von der großen Verbundenheit der Gruppe mit der schwäbischen Tradition und ihrer Begeisterung, diese weltweit zu repräsentieren.

Für den Herbstball hatten die Mitglieder der Leimener Tanzgruppe zwei verschiedene Tanzvorführungen vorbereitet. Bereits während seiner Präsentation wies Josef Klein darauf hin, dass eine zusätzliche Darbietung vorbereitet worden sei, sofern das Publikum dies durch ausreichend Applaus honorieren würde. Nach den regulären Tänzen wurde dieser Wunsch der Zuschauer mehr als erfüllt: Der Applaus im Saal war so überwältigend, dass die Gruppe nicht nur die geplante Zugabe „Veilchenblaue Augen“ präsentierte, sondern diese sogar ein zweites Mal aufführen musste. Die Begeisterung der Gäste zeigte sich deutlich an der ausgelassenen Stimmung und dem anhaltenden Beifall, der die Tänzerinnen und Tänzer zu dieser besonderen Doppelzugabe motivierte.

Als Zeichen der Wertschätzung für die gelungene Darbietung überreichten Waltraut Michels und Hilde Paul den Tänzerinnen jeweils eine Packung Schokolade. Die Tänzer erhielten als Dank eine edle Flasche Wein aus der Nordheimer Weinkellerei Rolf Willy. Diese kleine Geste sorgte bei den Mitgliedern der Tanzgruppe für große Freude und unterstrich noch einmal die herzliche Atmosphäre des Abends.

Weit nach Mitternacht verabschiedeten sich die Gästeschar. Die Stimmung war noch immer heiter, doch nach einem langen und ereignisreichen Abend machten sich die Gäste allmählich auf den Heimweg. Viele von ihnen nahmen sich die Zeit, um sich persönlich bei Anton Michels, dem Vorsitzenden des Kreisverbands Heilbronn, zu bedanken. Immer wieder wurden ihm lobende Worte für die hervorragende Organisation des Abends ausgesprochen. Die gelungene Planung sowie der reibungslose Ablauf des Festes wurden von den Anwesenden sehr geschätzt und trugen maßgeblich zur positiven Atmosphäre bei. So endete der Kathreinenball mit viel Anerkennung und Wertschätzung für die Organisatoren und bleibt den Teilnehmern sicherlich noch lange in bester Erinnerung.

Katharina Zornik