Heimattage in Ulm
Zum Heimattag in Ulm hat der Kreisverband Heilbronn wieder einen Bus organisiert, um allen Landsleuten uneingeschränkt die Teilnahme am Heimattreffen zu ermöglichen. Denn der diesjährige Heimattag der Banater Schwaben war in doppelter Hinsicht ein denkwürdiges Ereignis: In der Reihe der seit 1960 veranstalteten Heimattage ist es der dreißigste; gleichzeitig findet diese größte Veranstaltung der Landsmannschaft der Banater Schwaben nun schon zum 20. Mal in Ulm statt. Ulm ist seit 1998 auch offizielle Patenstadt. Dies zeigt die tiefe Verbundenheit der Stadt mit den Banater Schwaben sowie mit der langjährigen Tradition, die die Auswanderer bereits im 18. Jahrhundert begründet haben
Das Motto des Heimattages – Heimat erfahren und bewahren – wollte darauf verweisen, wie wichtig es für jeden einzelnen ist, eine Heimat zu haben und diese bewusst als solche erleben zu dürfen. Gleichzeitig beinhaltete diese Erfahrung auch eine Aufforderung zur Bewahrung dieser Heimat. Das Motto richtet sich ganz bewusst auch an die junge Generation, die schon in Deutschland geboren ist. Sie hat hier Heimat erfahren und bewahrt die Heimat ihrer Eltern und Großeltern ganz Bewusst als Baustein ihrer Identität. Doch leider war in unserem Bus kein Teilnehmer dieser Generation.
Nach einer staufreien Fahrt stand unser Bus bereits um 9:20 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem Messegelände und die Leute hatten genügend Zeit, um in die Donauhalle zu gehen. Hier begann um 10 Uhr der Festakt mit den Begrüßungsreden. Grußworte wurden vom Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Ivo Gönner, dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, und vom Rumänischen Botschafter Dr. Lazăr Comănescu an die Teilnehmer gerichtet.
Höhepunkt des Begegnungsfestes, zu dem tausende Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands, aus Österreich, dem Banat und aus Übersee gekommen waren, war die Ansprache von Herrn Guido Wolf, Präsident des Landtags von Baden-Württemberg, dem Patenland der Banater Schwaben. Seine Wertschätzung für die Leistungen der Banater Schwaben hier in Deutschland sowie die gelungene gesellschaftliche Integration kam bei den Zuhörer bestens an.
Die Pfingstmesse im Anschluss an die Festkundgebung wurde von Pfarrer Peter Zillich, bischöflicher Beauftragter für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge in der Diözese Regensburg, Msgr. Andreas Straub und Pfarrer Walther Sinn aus Semlak im Banat zelebriert. Der Nachmittag war geprägt von diversen Veranstaltungen. Ab 14 Uhr gestalteten die Banater Jugend- und Trachtengruppen in der Donauhalle einen Kultur- und Brauchtumsnachmittag unter dem Motto „DBJT-Reise“. In szenischen Darstellungen mit Musik- und Tanzeinlagen rollten die Jugendlichen die Geschichte der Banater Schwaben von den Anfängen bis in die Gegenwart auf.
Doch den Nachmittag haben die meisten unter uns genutzt, um mit ihren Landsleuten in den Hallen ins Gespräch zu kommen und sich zu unterhalten. Leider waren in diesem Jahr nur zwei Hallen für das Treffen und den Austausch mit Ortsangehörigen angemietet, was dem stetigen Rückgang der Teilnehmer zu verdanken ist. Einen Überblick dazu gab es bereits in der Banater Post und die Heilbronner Teilnehmer haben sich bestens zurecht gefunden.
Die Abfahrt unseres Busses erfolgte um halb sechs. Es war ein erlebnisreicher Tag mit einem anspruchsvollem Tagesprogramm, viel Sehenswertes, aber auch mit schönen Begegnungen und interessanten Gesprächen.
Katharina Zornik