Ein Wort. Vertrauen.
„Oft reicht ein einziges Wort aus, um eine Sache eindeutig zu beschreiben“. Mit diesem Satz begann unser Heimatpfarrer Paul Kollar die Predigt bei der diesjährigen Maiandacht. Das Wort, welches sich wie ein roter Faden durch die Predigt zog und gekonnt Brücken schlug, ist uns allen sehr bekannt. Und er meinte, dass man sich dieses Wort leicht merken und mit nach Hause nehmen kann. Es heißt „Vertrauen“.
Um Glaube, Hoffnung, aber auch um Vertrauen ging es, als sich die Marienverehrer am Sonntagabend des 10. Mai 2025 in der Heilbronner Heilig-Kreuz-Kirche zur Maiandacht einfanden. Vertrauen hatten wir sowohl in die Gottesmutter Maria wie auch in unseren Heimatpfarrer, dem wir gerne in die Maiandacht gefolgt sind. Denn in der katholischen Volksfrömmigkeit ist der Monat Mai besonders der Gottesmutter Maria geweiht. Und wie es zur schönen Tradition bei den Banater Schwaben aus dem Kreisverband Heilbronn geworden ist, findet die Maiandacht am Muttertag statt, was eine besondere Feierlichkeit für die Gemeinde darstellt.
Zu „Maria Maienkönigin“ zog Pfarrer Paul Kollar mit seinen beiden Ministranten Werner Bender und Toni Michels in die Kirche ein. Der kleine gemischte Chor hatte im Laufe der Andacht noch viele schöne Marienlieder vorgetragen. An der Orgel wurden die Sänger von Jürgen Abfalder (aus Sanktanna stammend) begleitet.
Die Fürbitten waren auch in diesem Jahr auf unsere Landsleute und deren Bedürfnisse zugeschnitten und wurden im Wechsel von Susi Bako und Katharina Hell vorgetragen. Anschließend gab es nach der Aussetzung des Allerheiligsten den Segen für die Gemeinde. Während die Monstranz zur Anbetung bereitet und das Allerheiligste auf den Altar gestellt wurde, erklang das im Banat sehr bekannte und beliebte Lied „Kommet lobet ohne End“
Zum Schluss der Maiandacht bedankte sich Kreisvorsitzender Anton Michels bei Pfarrer Paul Kollar für das Zelebrieren der Maiandacht, bei Jürgen Abfalder für das Spielen der Orgel und darüber hinaus bei allen, die zum guten Gelingen der Maiandacht beigetragen haben.
Mit „Leise sinkt der Abend nieder“ fand eine sehr schöne Maiandacht ein würdiges Ende. In der warmen Atmosphäre der Heilbronner Heilig-Kreuz-Kirche sang die Gemeinde mit viel Hingabe und Überzeugung. Die bekannten Marienlieder schienen die Botschaft der Predigt zu umarmen, ein Echo von Vertrauen und Gemeinschaft. Denn „im Vertrauen auf Gott seinen Lebensweg gehen, das heißt glauben“ gab uns unser geschätzter Heimatpfarrer mit auf den Weg.
Das Lied markierte nicht nur das Ende der Andacht, sondern auch einen Moment des Innehaltens, in dem viele Teilnehmer ihre eigenen Gedanken und Gebete durch die Musik fließen ließen. Ein würdevoller und ergreifender Abschluss, der die Maiandacht auf besondere Weise ausklingen ließ.
Vor der Kirche tauschten sich die Landsleute noch aus, so schnell wollte man nicht auseinander gehen. Erinnerungen wurden wach, als Pfarrer Kollar in seiner Predigt erwähnte, wie viel Vertrauen viele unter uns in Curtici in die Holzkisten steckten. Es wurde nicht nur Notwendiges und Hilfreiches, sondern es wurden auch Erinnerungen eingepackt. Ein Stück unserer Vergangenheit mit dem Vertrauen, dass es uns über die ersten Monate in der neuen Heimat einen Halt gibt. Und im Vertrauen, dass es mit Gottes Hilfe zu einer besseren Zukunft führt. Möge uns dieses Vertrauen in Gott, sowie das Vertrauen in die Fürsprache der Gottesmutter nie verloren gehen.
Katharina Zornik