2025 – Pilger der Hoffnung

Pilger der Hoffnung

Die Wallfahrt des KV Heilbronn

Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ und soll Christen und Menschen guten Willens dazu anregen, neue Kraft zu schöpfen und sich auf einen (zumindest geistlichen) Pilgerweg zu machen. Der Papst hat dieses Jahr ausgerufen, um ein Zeichen der Hoffnung in unsicheren Zeiten zu setzen. Das Motto des Heiligen Jahres ist ein Ruf zur inneren und äußeren Reise, zur Vertiefung des Glaubens und zur Stärkung der menschlichen Gemeinschaft.

Und so machten sich am 17. Mai 2025 auch viele Banater Schwaben aus dem Kreisverband Heilbronn auf zu einer Pilgerfahrt   nach Deggingen. Diese Wallfahrt, die nun schon zum 34. Mal zusammen mit den Banater Schwaben aus der HOG Sackelhausen durchgeführt wurde, sollte eine besondere Gelegenheit bieten, in Gemeinschaft den Pilgerweg zu beschreiten, miteinander eine Hl. Messe zu feiern und dabei um die Gnade der Heiligen Gottesmutter zu bitten.

Zusammen sollte sowohl die spirituelle Bedeutung des Heiligen Jahres als auch die universelle Botschaft der Hoffnung und des Zusammenhalts ins Zentrum gestellt werden. Dies hat Frau Katharina Hell sehr schön in ihrer Begrüßungsrede im Bus hervorgehoben. Nach dieser Begrüßung erbat unser Kreisvorsitzender Anton Michels den Reisesegen für die Wallfahrt.

Frau Anna Frombach betete den glorreichen Rosenkranz im Bus   vor und alle Mitfahrer beteten mit. Zwischen den Gesätzen wurde immer ein Marienlied gesungen. Marienlieder werden bei und von den Banater Schwaben sehr gerne gesungen. Und der Glaube hat ein feines Gespür dafür, dass Singen gut tut. Denn Glaube drückt sich stark in Liedern aus. Die Freude stimmt Lieder an. Und alle singen mit. Denn das Singen verbindet.

Nach dem Ende des Rosenkranzgebetes wurden noch Gebete vorgetragen und nach jedem Gebet ein weiteres Marienlied gesungen. Resi Eisele hat in einem ihrer Gebete sehr schön und treffend die Bitten unsere Wallfahrt verfasst: „Wie so viele suchen wir Zuflucht bei dir und Schutz, innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung“

Wir sind gut an der Wallfahrtskirche in Deggingen angekommen, wo wir uns mit den Pilgern der HOG Sackelhausen trafen. Die Begrüßungen mit den anderen Pilgern und die Freude über ein Wiedersehen vielen herzlich aus. Den Musikanten wurde seitens des Vorstandes des Kreisverbandes Heilbronn eine Flasche Schnaps gegeben, damit sie mit Elan die Wallfahrt musizieren können.

Nachdem wir uns alle am oberen Kreuz der Wallfahrtskirchen versammelt hatten, begrüßte Diakon Roland Hummler die Wallfahrer und hob die Bedeutung der Wallfahrt im Heiligen Jahr hervor. Unter der musikalischen Begleitung der Original Donauschwäbischen Blaskapelle unter der Leitung von Johann Frühwald zogen wir hinter dem geschmückten Kreuz und den Fahnenträgern nach der Melodie von „Großer Gott, wir loben dich“ – aber zu einem Marienlied umgetextet – in die Wallfahrtskirche ein.

In der Predigt an der Wortgottesfeier ging Diakon Roland Hummel erneut auf die Bedeutung und den Segen an einer Wallfahrt ein. „Spes non confundit“ – „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ (Röm. 5,5) ist die biblische Losung des Heiligen Jahres und zeigt die Kraft der Hoffnung als treibende Kraft des Glaubens und der Menschlichkeit. Das Heilige Jahr 2025 ist ein Jubiläumsjahr, in dem die Kirche und die Welt sich auf neue Weise auf den Glauben, die Hoffnung und die Liebe konzentrieren sollen. Das Heilige Jahr (lateinisch annus sanctus) oder Jubeljahr (lateinisch annus iubilaeus) ist ein besonderes Ereignis in der katholischen Kirche und wird alle 25 Jahre gefeiert. Ziel des Heiligen Jahres ist es, die Gläubigen zur Erneuerung ihres Glaubens und zur Vertiefung ihrer Beziehung zu Gott aufzurufen.

Nach der eindrucksvollen Wortgottesfeier hatten die Pilger Gelegenheit, die spirituelle Atmosphäre der Wallfahrtskirche, aber auch bei strahlendem Sonnenschein den herrlichen Blick über das Filstal auf sich wirken zu lassen. Einige nutzten die Zeit für stille Gebete und persönliche Einkehr, während andere sich in kleinen Gruppen über ihre bisherigen Erfahrungen und Eindrücke austauschten. Es war ein Moment der Verbundenheit, der zeigte, wie die universelle Botschaft des Heiligen Jahres auch im Kleinen lebendig wird.

Nach 13 Uhr trafen wir uns alle an der Sieben Schmerzen Kapelle zum Kreuzweg. Begleitet von den Klängen der Musiker marschierten die Kreuz- und Fahnenträger gefolgt von Diakon Hummel und Ministrant Michels zu der Kapelle hinter der Kirche. Abwechselnd beteten der Diakon und unser Kreisvorsitzender den Kreuzweg. Begleitet von der Blasmusik wurde zwischen den Stationen jeweils eine Liedstrophe gesungen.

Nach den Abschlussworten von Herr Johann Pless wurde mit „Leise sinkt der Abend nieder“ die Pilgergemeinschaft verabschiedet. Viele nahmen sich beim Gehen ein geweihtes Grün mit, um es daheim auf dem Friedhof ans Grab zu stecken. Doch bevor wir in unsere Busse stiegen, spielte uns die Blaskapelle noch ein paar schöne Lieder auf dem Parkplatz. Umrahmt von den Bergen bei herrlichem Sonnenschein war das ein Labsal für die Seele. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an die Musikanten der Original Donauschwäbischen Blaskapelle unter der Leitung von Johann Frühwald für diesen sinnenden und schönen Wallfahrtstag! Mit Blasmusik war unsere Wallfahrt einfach lebendiger!

Wir alle benötigen den Schutz der Heiligen Jungfrau Maria. Die Wallfahrt in diesem besonderen Jahr bot uns die Möglichkeit, tiefer in unseren Glauben einzutauchen und an einer heiligen Stätte die Atmosphäre des Jubiläums auf eine besondere Art zu erleben. Dafür sei auch Diakon Hummel für seine anleitende und hinweisende Worte gedankt. Es war ein besonderer Tag der Besinnung und des Zusammenhaltes im Glauben. Und immer wieder untergraben mit schönen Erinnerungen an die Wallfahrten nach Marian Radna.

Katharina Zornik