Wochenende in der Tschechei
Der Herbstausflug 2009 des Kreisverbandes Heilbronn nach Prag
Es war noch Früh am Morgen, als am Freitag, den 2. Oktober 2009 zwei Busse der Firma Müller Reisen mit über 100 Landsleuten aus unserem Kreisverband auf der BAB 6 Richtung Nürnberg fuhren. Und obwohl viele unter uns zeitlich aufstehen mussten, waren alle topfit und voller Erwartungen, freuten wir uns doch auf ein eindrucksvolles und ereignisreiches verlängertes Wochenende in der Tschechei.
Die Herbstausflüge unseres Kreisverbandes sind stets gut angekommen und die Teilnehmerzahlen steigerten sich von Jahr zu Jahr. Nachdem wir letztes Jahr mit 70 Personen im Doppeldecker unterwegs waren, musste für dieses Jahr umdisponiert und auf zwei Busse ausgewichen werden, so groß war die Anzahl der Anmeldungen. Nach staufreier und angenehmer Fahrt mit einer lustigen Frühstückspause an der Raststätte Frankenhöhe sind wir um die Mittagszeit in Pilsen angekommen, wo wir durch das berühmte Brauereitor in das Areal der Brauerei Pilsner Urquell fuhren und unser Mittagessen im örtlichen Brauereigasthof eingenommen haben. Mehrere unter uns gönnten sich danach einen kurzen Besuch des Brauereimuseums, in dem man die Geschichte der Braukunst und der Kultur des Biertrinkens von der Urzeit bis zur Gegenwart kennen lernen kann.
Danach folgten die Weiterfahrt nach Prag und unser Hotelbezug im Hotel ILF, welches in einer sehr günstigen Lage in einer Ruhezone Prags liegt. Durch die nahe gelegene U-Bahnstation bestand eine günstige Verbindung zur Stadtmitte. Der späte Nachmittag stand für einen individuellen Stadtbummel zur Verfügung. Wir nutzten die Gelegenheit um Geld zu wechseln und erste Einkäufe zu tätigen. Das Abendessen erfolgte im Hotel und brachte die Kellner ins Schwitzen, hatte man doch vergessen, dass wir für diesen Abend ein Abendessen gebucht hatten. Anschließend gab es für die Freudigen noch ein gemütliches Beisammensein, die Müden gingen früh zu Bett, die Munteren machten einen ausgedehnten Verdauungsspaziergang und die Abenteuerlustigen gingen auf die Piste in die Stadt.
Nach einem kräftigen Frühstück vom Büffet fand am Samstagmorgen eine Stadtrundfahrt mit ortskundiger Führung statt. Den Vormittag verbrachten wir – unterteilt in drei Gruppen – mit einem Altstadtrundgang, den wir auf der Prager Burg starteten. Diese „Stadt in einer Stadt“ ist ein Juwel in der Krone von Prag und ein Spiegel der tschechischen Geschichte. Besichtigt haben wir auf dem weiteren Weg alle historischen Sehenswürdigkeiten. So gingen wir vorbei an dem Ort der blutigen Hinrichtungen von 1621 und man zeigte uns einige Zerstörungen aus der Zeit des Aufstandes des 2. Weltkrieges. Wir spazierten über die berühmte Karlsbrücke, wo wir einige bizarre und geheimnisvolle Legenden zu hören bekamen. So kamen wir auf den Wenzelsplatz – das kommerzielle Herz der modernen Stadt Prag. Von Rosi, unserer Reiseleiterin erfuhren wir, dass hier 1968 der primäre Schauplatz für die Warschauer Pakt folgende Invasion war und hier 1989 die Samtrevolution begann.
Beim Spaziergang durch die Altstadt zeigte man uns einige klassische Beispiele der Prager Architektur. Auf dem Altstädter Ring, früher ein reger Marktplatz, bewunderten wir die Astronomische Uhr. Am Nachmittag liefen wir durch das Jüdischen Viertel, welches im zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde. Im ehemaligen Ghetto sahen wir den altjüdischen Friedhof, die ehemalige Synagoge und Franz Kafkas Geburtshaus. Anschließend unternahmen wir eine einstündige Rundfahrt mit dem Schiff und konnten uns von der Moldau aus mit ungewöhnlichen Aussichten Prags beeindrucken lassen..
Am Abend besuchten wir eine Folkloredarbietung mit böhmischen Speisen und Folkloremusik und -tanz. Es war ein Abend mit traditioneller tschechischer Folklore, mit Tänzern in überlieferten Trachtgewändern sowie professionellen Musikanten, die die bekanntesten tschechischen Liedern vortrugen, für Unterhaltung sorgten und zum Tanz animierten.
Nach einem gemütlichen Frühstück verlassen wir am Sonntagmorgen Prag und fahren bei herrlichem Sonnenschein durch das malerische Westböhmen nach Karlsbad. Dieser weltbekannte Kurort ist wegen seinen 12 Thermalquellen berühmt und das bekannteste Kurbad Tschechiens. Mit dem Namen der Stadt ist auch die Herstellung des weltbekannten Moser-Glases und des Kräuterlikörs Becherovka verbunden. Hier machten wir einen Stadtrundgang mit Führung und ließen uns die bedeutendste Sehenswürdigkeiten der Stadt erklären. Den Abschluss macht unsere Reiseleiterin bei den Kolonnaden, wo wir das Quellwasser aus den verschiedenen Thermen versuchten. Die Bekannteste heißt Sprudel (Vridlo) und spritzt manchmal bis zu 12 Meter hoch. Andere labten sich aber lieber an den wohlschmeckenden Ortswaffeln.
Unsere Rückreise erfolgte am späten Nachmittag durch das Fichtelgebirge mit einem Abstecher zum Abendessen im Busgasthaus Born. Zurück in Heilbronn waren wir überzeugt, das wir nun mehr von Prag kennen als nur das Klischee von der „Goldenen Stadt“. Und fest entschlossen, beim nächsten Ausflug – wohin er auch gehen mag – wieder dabei zu sein. Viele unter uns sind dafür schon angemeldet.
Katharina Zornik
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