Warum zum Wandern weit weg fahren? Die schönsten Wanderrouten liegen im Kreis Heilbronn praktisch vor der Haustür. Das zumindest fanden 16 Teilnehmer unserer Herbstwanderung, die am Sonntag, den 26. September 2004 in den Löwensteiner Berge stattfand.
Leider meinte es das Wetter im Vorfeld nicht so gut mit uns und von den angemeldeten Teilnehmer haben am Sonntagmorgen mehr als die Hälfte abgesagt. Doch das sind wir schon gewohnt, denn fast jedes Jahr, wenn die Wanderung vom Kreisverband Heilbronn stattfindet gibt es schlechtes Wetter schon Tage vorher oder der Regen erwischt uns auf der Wanderung. Doch nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt höchstens unpassende Kleidung“ ließen sich die wahren Wanderfreunde nicht einschüchtern. Festes Schuhwerk? Schirm? Regencapes? Rucksack mit Verpflegung? Alles dabei, alle sind bestens ausgerüstet.
Doch während es in anderen Orten regnete, blieben wir auf unserer Strecke vom Regen verschont. Lediglich ein paar Tropfen fielen zwischendurch von den feuchten Bäumen – „schottisches Wetter“ hat einer gemurmelt. Doch das tat der guten Stimmung keinen Bruch! Unsere Wanderung startete nach neun Uhr von der Alten Kelter in Eichelberg, wo uns unser Wanderführer und Hobbyarchäologe Walter Franz begrüßte und die Route erklärte. Wir marschierten Richtung Friedrichshof, dann durch den Wald auf dem Ölfirst Weg. Für Vesper hatte jeder gesorgt, die Rucksäcke waren gut gefüllt und so hielten wir nach einseinhalb Stunden auf einer kleinen Lichtung, um uns zu stärken. Und zum Glück hatte Peter K. auch an den Schnaps gedacht, sonst hätte unseren Männer doch tatsächlich etwas gefehlt.
Den Höhepunkt unserer Wanderung erzielten wir nach meiner Meinung im Kloster Lichtenstern, wo uns Walter wieder viel über die Entstehung und Geschichte des Klosters erzählen konnte. Die Kirche konnten wir besichtigen, doch für eine tiefe Meditation fehlte uns leider die Zeit. Anschließend sind wir über Altenhau, den Weinbergen und Obstwiesen entlang nach Eichelberg zurück gewandert. Leider blieb uns der sonst herrliche Blick über das Weinsberger Tal wegen tief hängenden Wolken versagt. Eine schöne Ausschau gab es dafür auf den Breitenauer See, ein 40-Hektar-Gewässer, das in den 80er Jahren zum Hochwasserschutz künstlich angelegt wurde. Mittlerweile zählt der See zu den beliebtesten Naherholungsziele in der Region.
Den Ausklang feierten wir bei schmackhaften Essen und gutem Wein in der Gaststätte „Zur Kelterstube“ in Eichelberg. Erst am späten Nachmittag trennten wir uns gutgelaunt. Die Bequemlichkeit des Wanderns in einer geführten Gruppe kennen und schätzen auch Landsleute außerhalb unseres Kreisverbandes. So hatten wir auch in diesem Jahr Teilnehmer aus anderen Kreisverbänden wie Sindelfingen und Ingolstadt dabei, die sich sehr wohl fühlten und versprachen, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sein werden. Und wir hoffen, dass Walter bis dann wieder eine geeignete und abwechslungsreiche Route gefunden hat.
Katharina Zornik