Heilbronner Wallfahrt nach Deggingen
„Alles was vergangen ist wird zur Erinnerung. Dieser Faden will festgehalten werden, denn es sind Erinnerungen an die schöne alte Zeiten“, wie Erösi schreibt. Am 20. Mai waren wir Wallfahrer der Gruppe Heilbronn in Ave Maria bei Deggingen. Wie schon anderes mal trafen wir die Gruppe Reutlingen die der HOG Sackelhausen / KV Reut-lingen angehören und sind gemeinsam die letzte Wegstrecke gegangen. Es war richtige Wallfahrerstimmung bei allen Teilnehmern. Bereits auf dem Hinweg wurden im Bus gebetet und Marienlieder gesungen. Und die letzte Wegstrecke von unserem Versammlungsplatz hoch zur Kirche gingen wir in musikalischer Begleitung unter den Tönen der Kapelle „Schwabenklang“.
Bis vor die Kirche hielt das Wetter, dann aber legte der Regen los. Er konnte uns jedoch nicht mehr viel anhaben, denn in der Kirche waren alle geborgen. Viele, die auch ansonsten mit dabei sind, waren auch dieses mal wieder dabei. Es geht da immer ein besonderer Sonnenschein aus. Man ist unter sich. Die Patres sind zum Teil selbst Heimatvertriebene. Die Kirche mit demselben Stil wie Maria Radna der Bauweise gemäß und ein Zwischenstück zwischen Radna und Ciclova der Größe entsprechend. Wenn die Predigt gehalten wird trägt jedes Wort den Stempel des Miterlebten und Miterlittenen. Alle die an dieser Wallfahrt teilgenommen haben, haben das Erlebnis für die Seele in Schlichtheit und Geborgenheit.
Nach der heiligen Messe hatte jeder etwas Zeit für sich. Diese Zeit nutzten die meisten zum Essen gehen. Am Nachmittag trafen wir uns dann hinter der Kirche zum Kreuzweg. Auch dieser unter musikalischer Begleitung. Im Anschluss fand noch eine Marienandacht statt. Gestärkt im Glauben und trotz Regen mit Sonne im Herzen fuhren wir danach nach Hause. Weil dieses Jahr kirchlich gesehen ein besonderes Jahr, ein heiliges Jahr ist und ein später Ruf auch auf eine andere Wallfahrt aufmerksam machte, schloss sich eine Gruppe unter der Leitung von Ehepaar Mackert zusammen und fuhr nach Ellwangen zum Schönenberg.
Es ist diese typische Fahrt zur Wallfahrt der Heimatsuchenden und Vertriebenen, über den Rand des eigenen Tellers hinaus. Hier treffen sich Sudeten, Schlesier, Ungarndeutsche und Serbisch – Banater. Und nun steht an dieser Wegscheide ein Mann aus unserer Heimat. Msgr. Martin Roos, geboren in Knes aufgewachsen mit vielen aus dem Banat, dann nach Kanada ausgewandert, dann nach Deutschland, wo er studierte und zum Priester geweiht wurde. Jahrelang als Priester in der Diözese Rottenburg – Stuttgart tätig. 1990 ging er nach Temesch-burg zurück und wurde im vergangenen Jahr Bischof. Bischof Martin Roos hat die Messe zelebriert und ein Wort gegeben zum Brückenbau in dieser Zeit – Gottes Reich ist unter uns. Er ist Bischof der Nationen geworden und betreut unsere Wenigen Daheimgebliebenen. Gestärkt, gefestigt und zufrieden kamen alle Teilnehmer von dieser Wallfahrt zurück.
Für Einzelne gab es noch am 25. Juni die Wallfahrt zum Dreifaltigkeitsberg in Spaichingen und Anfang Juli nach Altöttingen. Bischof Martin Roos hat uns zu unserer Wallfahrtstradition ein Buch über Maria Radna geschrieben.