Die Weihnachtsfeier 2016 unseres Kreisverbandes
Auf besonderen Wunsch eröffneten die Musikanten Johann Sterbling am Akkordeon und Helmuth Paul an der Trompete mit dem altbekannten Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ am Sonntag, den 11. Dezember 2016 im Gemeindeheus Hl. Kreuz in Heilbronn-Böckingen die Weihnachtsfeier des Kreisverbandes Heilbronn. In seiner Begrüßung schlug Kreisvorsitzender Anton Michels Brücken zwischen diesem Lied und der Weihnachtsfeier unseres Kreisverbandes und freute sich über die vielen Besucher, die alle Jahre wieder den Weg zu der Weihnachtsfeier unseres Kreisverbandes fanden. Dass die Banater dabei aber auch dem Trend der Zeit folgen zeigte wohl auch der sogenannte Christmas Jumper, mit dem ein Gast zu der Veranstaltung kam.
Der besinnliche Teil der Ansprache von unserem Kreisvorsitzenden bezog sich auf die Vorbereitungen der Christen in der Adventszeit für das Weihnachtsfest. Und auf den Adventskranz. Jeder Sonntag hat sein eigenes Gepräge und gestaltet so die weihnachtliche Vorgeschichte mit. An den vier Adventssonntagen wird es besonders festlich. Menschen kommen zusammen, in der Familie oder wie bei uns in der Gemeinde, singen Adventslieder, zünden eine weitere Kerze auf dem Adventskranz an und genießen gemeinsam Weihnachtsgebäck mit Weihnachtstee.
Das Kuchenbüfett war reichlich und ansehnlich vorbereitet und ließ bestimmt keine Wünsche offen. Von den rund zwanzig Gefäßen mit Kleingebäck und Torten war mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Zusätzlich befanden sich am Nebentisch noch drei Schüsseln mit Salzkipferln, die bei den Besuchern besonders gut ankamen und als erste geleert waren. Besondere Lobes- und Dankesworte gingen von unserem Kreisvorsitzenden bereits in seiner Ansprache an alle Spender und Helfer die zum Gelingen der Feier beigetragen haben.
Nach dem Kaffee hielt Herr Michels eine Rückschau auf das verflossene Vereinsjahr. Die Vielfalt und Kreativität die uns dabei begegnete und präsentiert wurde begeistern die Zuhörer jedes Jahr aufs Neue. Hervorgehoben wurden die Veranstaltungen mit den meisten Teilnehmern. Da waren zuerst die zwei Tanzabende, die sehr gut besucht waren und wo auch eine super Stimmung herrschte. Die neu gegründete Tanzgruppe unseres Kreisverbandes, die am Dirndlball ihren ersten Auftritt hatte wurde mit viel Lob und Stolz erwähnt und mit dem Wunsch nach weiteren Auftritten eingebunden. Auch die Ausflüge und Wanderungen waren jede für sich und auf ihre Art ein Erfolg und sowohl wohltuend wie auch fördernd für das Vereinsleben. Von den Ausflügen hatte Helmuth Paul wieder zwei Kurzfilme vorbereitet, die uns zum Schluss der Veranstaltung gezeigt wurden.
Wie man Kinder und Erwachsene mit weihnachtlichen Geschichten in seinen Bann zieht und für Spannung sorgt, führte uns Wilhelmine Fuss im Kamishibai Theater vor.
In der ersten Geschichte ging es um Schuster Martin und seine Erlebnisse. In der zweiten Erzählung stellte die Erzählerin aus der Perspektive zweier Gänse die Frage, ob es wohl ein Leben nach Weihnachten gibt. Dabei wurden die Kleinen geschickt und spielerisch mit lockeren und heiteren Fragen in die Geschichte mit eingebunden.
Und eines war nach diesen Erzählungen für die nun aufgetauten Kinder klar: Jetzt muss der Weihnachtsmann kommen! Nachdem alle kräftig gesungen hatten, um den Weihnachtsmann anzulocken, kam er auch mit einem vollen Sack auf dem Rücken. Dank großzügigen Spenden von einem Landsmann waren die Kinderpäckchen prall gefüllt. Um für die 18 angemeldeten Kindern die Päckchen vorzubereiten, hatte Frau Lotte Balthasar ganz schön viel zu tun. Zusätzlich verteilte der Weihnachtsmann – in diesem Jahr wieder verkörpert von unserem Seppi Bako – viel Salonzucker an alle anwesenden Gästen im Saal.
Natürlich wollte der Weihnachtsmann für sein Kommen und die verteilten Geschenke auch eine Belohnung und forderte die Kinder auf, ihre Gedichte vorzutragen. Den vierzeiligen Klassiker „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ kannten wohl alle aus der Runde. Ein sinnliches und langes Gedicht trugen die Brüder Sebastian und Lucas Hoszas gemeinsam vor: „Poller, Poller Rumpelsack“. Darauf rezitierte Leonie Jörger „Wird es dunkel vor dem Haus“. Ihre Schwester Sofie lobte den Nikolaus in ihrem Gedicht als „Niklaus, lieber Mann“. Anschließend sangen sie als Überraschung gemeinsam für den dann doch erstaunten Weihnachtsmann „Kurz vor Weihnacht, im Dezember“.
Auch für unseren Kreisvorsitzenden hatte der Weihnachtsmann ein Geschenk parat. Allerdings wollte der Weihnachtsmann dafür auch ein Gedicht hören. Da der Brave aber hier nichts zu bieten hatte, half Werner Bender, ein Freund aus der Tanzgruppe aus. Unser aus Darowa stammender Landsmann, der in seiner Freizeit gerne reimt, hatte speziell für unsere Weihnachtsfeier ein Gedicht zusammengefasst, welches er der versammelten Gemeinde vortrug, dafür viel Applaus erntete und so unserem Vorsitzenden zu seinem Geschenk verhalf.
Musik verstehen alle Menschen, egal, welcher Herkunft. Sie spricht über unsere Gefühle und kann mehr sagen als Worte alleine. Da in unserem Kreisverband sehr gerne gesungen wird, stand wie selbstverständlich gemeinsames Singen auf dem Programmzettel. Begleitet von unseren zwei Musikanten zeigte es sich wieder, dass Musik und Gesang die Basis für ein Gemeinschaftsgefühl bilden kann und die altbekannten Weihnachtslieder gerne in freudiger Einigkeit gesungen werden. Zum Finale verkündete bei Kerzenschein und in harmonischer Runde „Stille Nacht, heilige Nacht“ die Weihnachtsbotschaft mit sanfter Freude und meditativer Suggestivkraft.
Warum wohl wandern „Alle Jahre wieder“ insbesondere in der Weihnachtszeit die Gedanken zurück in die alte Heimat. „Ob‘s drheem schun gschneet hat?“ fragte ein älterer Landsmann kurz vor dem Gehen. Keiner wusste eine Antwort auf die Frage. Nur, dass es am dritten Adventssonntag im Banat sehr kalt war.
Was würde ich für eine gemütliche Schlittenfahrt auf den Straßen im Dorfe meiner Kindheit geben? Wie früher, bei Vollmond und schummeriger Straßenbeleuchtung? Oder gar für weiße Weihnachten? Als der Schnee unter den Stiefeln knirschte, wenn man zu Mitternacht in die Mette ging? Die Kirchgänger haben Spuren im frischen Schnee hinterlassen in die wir Kinder treten und dabei träumen konnten. Der Schnee der die Straßen und Felder bedeckte, allen Schmutz unter sich vergrub, die Geräusche dämmte und die Zeit verlangsamte. Etwas Entschleunigung und Gelassenheit würde uns in unserer modernen Welt gut tun. Die Adventszeit bietet uns Anlass dazu. Und würde bei anschließendem Erfolg die Kerzen am Christbaum in unseren Herzen heller leuchten lassen und darin Platz machen für die frohe Botschaft von dem Kind in der Krippe.
Katharina Zornik