Herbstwanderung 2016 des KV Heilbronn
Mit der diesjährigen Herbstwanderung lud der Vorstand des KV Heilbronn seine Mitglieder und Freunde zu einer Wanderung ein, die neben grünen Bergen und schönen Aussichten, auch eine kleine geschichtliche Exkursion versprach.
Die Wanderung fand am 4. September 2016 statt. Treffpunkt war um 9 Uhr auf dem Parkplatz des Gundelsheimer Freibades. Schon bei der Anreise beeindruckt die Silhouette von Gundelsheim, hoch über dem Neckar, seine Besucher. Nach einer kurzen Begrüßung von unserem Vorsitzenden Anton Michels ging es endlich los.
Zu Beginn wanderten wir durch die schöne Altstadt von Gundelsheim, die sich an die Flusslandschaft des Neckartals schmiegt und die allein schon mit ihren sauberen und gepflegten Gassen und Fachwerkhäuser ein Besuch wert ist.
Hoch über der Altstadt thront Schloss Horneck, eingerahmt von Wälder und Weinbergen. Das Schloss wurde 1238 erstmals erwähnt und war eine Burg des Deutschen Ordens. Heute dient die Schlossanlage als Heimathaus der Siebenbürger Sachsen in der auch ein Seniorenheim in bester Lage untergebracht ist. Vor einiger Zeit mußte der Eigentümer der historischen Stätte Insolvenz anmelden. Der Verein will das Schloss als Kultur- und Begegnungszentrum weiter führen und hat verschiedene Aktionen zur Rettung ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang sollte die freundschaftliche Beziehung der Siebenbürger Sachsen und der Banater Schwaben in Heilbronn unbedingt erwähnt werden, was auch dazu führte dass unser Kreisverband dem Spendenaufruf folgte und sich bei der Aktion beteiligte.
Vorbei an Schloss Horneck führte die Wanderung über die Gundelsheimer Himmelsleiter vom Neckartal ins Gundelsheimer Himmelreich. Mit diesem Aufstieg (etwa 200 Höhenmeter) war auch schon der anstrengendste Teil der Wanderung bewältigt. Es lohnte sich, einen Blick zurück auf Schloss Horneck und auf das liebliche Neckartal zu werfen. Oben angekommen gönnten wir uns die erste Verschnaufpause, bevor es über den Höhenweg des Michaelsbergs weiter ging. Von hier aus war weit in der Ferne das Ziel unserer Wanderung, Burg Hornberg, zu sehen. Der Michaelsberg war an diesem Sonntag gut besucht: in der Wallfahrtskapelle St. Michael fand eine Festmesse zum Schutzengelfest mit anschließender Fahrzeugsegnung statt.
Da der Weg nun entspannt über leichte Hügel am Waldsaum entlang ging, konnte man sich interessanten Gesprächen widmen. Danach folgte ein romantischer Abstieg und, nach Überwindung der Talsohle, der Anstieg zu Burg Hornberg.
Die Anfänge der Burg liegen im Dunkeln, jedoch scheint sie spätestens im 11. Jahrhundert gegründet worden zu sein. Im Jahre 1517 hat Götz von Berlichingen die Burg erworben und lebte hier 45 Jahre lang. Die Lebensgeschichte des Ritters mit der eisernen Hand, wie Götz von Berlichingen auch genannt wurde, und der, nach einem bewegten Leben (Bauernaufstand, Gefangenschaft) erst im hohen Alter von 82 Jahren verstarb, diente J. W. von Göthe als Vorlage für sein bekanntes Drama „Götz von Berlichingen „.
Die Burg kann durch geführte Begehungen erkundet werden. Desgleichen können hier in herrlicher Kulisse Hochzeiten, Familien- und Betriebsfeste gefeiert werden. Auch wir legten hier unsere Kaffee- und Vesperpause ein und bewunderten noch einmal den wunderschönen Ausblick ins Neckartal. Erinnerungsfotos wurden geschossen. Leider trat nun doch das ein, was die Meteorologen bereits vorhergesagt hatten: es begann zu regnen. Dank der guten Ausrüstung, die jeder dabei hatte, könnten wir unseren Weg trotzdem fortsetzen. Auch ließ die Sonne nicht lange auf sich warten, sie drängte sich immer wieder zwischen kurze Regenschauer hindurch.
Auf dem Rückweg erlebten wir noch einmal Natur pur, weidende Kühe auf grünen Wiesen, idyllische Wälder.
Die ca. 13 km lange Wanderung endete im Weinpavillon in Gundelsheim, einer Besenwirtschaft mit hausgemachten und regionalen Gerichten. Manch einer belohnte sich mit Badischen Weinen aus eigenem Anbau und in gemütlicher Runde ließ man den Tag ausklingen.
Konkrete Pläne für das nächste Jahr gibt es noch nicht, es wird aber bereits fleißig daran geschmiedet. Sicherlich wird unser Vorstand auch im nächsten Jahr ein lohnendes Ziel finden, vielleicht mit der einen oder anderen Überraschung.
Hilde Paul