Das Heimattreffen 2016 in unserer Patenstadt Ulm stand unter dem Motto: 300 Jahre Banater Schwaben – Wir schreiben unsere Geschichte fort. Erinnert wurde an den 300. Jahrestag der Befreiung der Stadt Temeswar durch die habsburgischen Heere. Und damit auch an den Beginn unserer Geschichte im Banat. Wie schon vor 42 Jahren diente auch der aktuelle Heimattag der Brauchtums- und Traditionspflege und bot Gelegenheit, alte Bekanntschaften wieder zu sehen oder neue zu knüpfen.
Für Pfingstsonntag, 15. Mai hatte unser Kreisverband eine Busreise zum Heimattag organisiert, an der leider nur wenige Landsleute aus dem Landkreis Heilbronn teilnahmen. Der Bus fuhr um halb acht aus Heilbronn los und nach einer sicheren und staufreien Fahrt erreichten wir kurz nach 9 Uhr das Messegelände in Ulm.
Zum Empfang spielte vor der Ulmer Donauhalle die Blasmusik. In der Donauhalle war um diese Zeit schon viel los. Denn um 9 Uhr wurde die Ausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien“ eröffnet. An mehreren Tischen wurden im Foyer Bücher und CDs angeboten. Es gab viele Infostände und unser Landesverband Baden-Württemberg hatte auch einen Tisch, an dem er über seine Veranstaltungen informierte oder Landsleute aufklärte.
Um 10 Uhr begann der 31. Heimattag der Banater Schwaben mit dem Einmarsch der Fahnen- und Trachtenträgern unter der Begleitung der Blasmusik. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Peter-Dietmar Leber folgten die Grußworte der Ehrengäste. Die Festkundgebung wurde vom Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Marcel Huber vorgetragen.
Ein Novum auf diesem Heimattag war der Besuch von hochrangigen Gästen aus Rumänien So waren Präsidialberater Herr Dr. Sergiu Nistor, der Abgeordnete für die deutsche Minderheit im rumänischen Parlament Herr Ovidiu Ganţ, der Vorsitzende des Deutschen Forums Dr. Jürgen Porr und der Vorsitzende des Banater Forums Herr Dr. Fernbach dabei. Weitere Gäste kamen aus den USA, Australien, Österreich, Schweiz und Ungarn. Am frühen Nachmittag konnten wir den rumänischen Ministerpräsidenten Herrn Dacian Ciolos bei seinem Rundgang sehen und begleiten.
Eine beeindruckende Rede hielt der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, der erklärte: „Lassen Sie uns die Geschichte getreu des heutigen Mottos fortschreiben und weiterführen, was Ihre Vorfahren begonnen haben. In diesem Sinne wünsche ich allen Anwesenden eine fröhliche Veranstaltung voller lebendiger Kultur und gelebter Traditionen. Auf die nächsten 300 Jahre!“
Das Pontifikalamt mit dem früheren Vorsitzenden der Bischofskonferenz Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch, Msrg. Andreas Straub, Pfarrer Peter Zillich und Pfarrer Markus Krastl war der Abschluss des offiziellen Teiles in der Donauhalle.
Mit dem Kulturprogramm der DBJT Zwei Schwowe reisen um die Welt erfreuten am Nachmittag die Jugendliche die Zuschauer, die teils aber nur wenig Zeit zum Sitzen fanden. Denn in den Hallen traf man Freunde und Bekannte, mit denen man sich austauschen wollte. In beiden Hallen wurde am Nachmittag Blasmusik gespielt. Später tanzten die Trachtengruppen in jeder Halle ihre gemeinsamen Tänze.
Unser Bus fuhr um 18 Uhr wieder zurück nach Heilbronn und enthielt in seinem Inneren einen Teil der Atmosphäre die auf dem Heimattag die Gemüter beherrschte: Freude über das Wiedersehen mit altbekannten Gesichtern, Neugierde bei den Ansprachen im offiziellen Teil, spirituelle Gespanntheit während der Heiligen Messe, Freude am geboten Programm und den Volkstänzen, viel Spaß bei der Blasmusik. Und nicht zuletzt Wehmut über die immer weniger werdende Teilnehmerzahl.
Katharina Zornik