[HEILBRONN – 17.12.2017] Wenn im Gemeindehaus Heilig Kreuz der Saal liebevoll mit grünen Tannenzweigen ausgestattet ist, Weihnachtskugeln aller Farben und Teelichter auf den Tischen stehen, dann steht die Weihnachtsfeier der Banater Schwaben aus dem Kreisverband Heilbronn an.
Mit dem Bozener Hirtenlied wurden am Sonntag, den 17. Dezember die zahlreichen Besucher von dem Quartett um unseren aus Jahrmarkt stammenden Landsmann Erich Wenzel musikalisch begrüßt. Ein „Herzliches Willkommen“ sagte auch der Kreisvorsitzender Anton Michels in seiner Begrüßungsrede und freute sich, dass er auf einen voll besetzten Gemeindesaal blicken konnte. Zusätzliche Stühle und Tische mussten aufgestellt werden, um den rund 150 Besuchern Sitzmöglichkeiten zu bieten.
Nachdem auf die Bedeutung der christlichen Vorweihnachtszeit und die des dritten Advents speziell eingegangen war, wurde das Kuchenbüfett eröffnet. Viele fleißige Hände haben wieder für Kleingebäcke und Torten aller Art gesorgt. Dabei durften die bei vielen geliebten Salzkipfeln nicht fehlen. Gemütlich verweilen, ein bisschen erzählen und die Alltagssorgen für einen kurzen Zeitraum vergessen – an diesem Nachmittag bestand reichlich Gelegenheit dazu. Während dieser Zeit spielte das Bläserquartett bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder auf.
Nach dem Kaffee hielt Herr Michels eine kurze Rückschau auf die Aktivitäten aus dem nun zu Ende gehenden Vereinsjahr. Mit Stolz konnten wir auf 12 durchgeführte Veranstaltungen in 2017 zurückblicken. Hervorgehoben wurden die Veranstaltungen mit den meisten Teilnehmern. Zunächst sind die vier Tanzabende zu erwähnen, die sehr gut besucht waren und an denen auch eine super Stimmung herrschte. Auch der Ausflug nach Paris mit 99 Teilnehmern sowie die Wanderung rund um den Scheuerberg, welche bei einem Kesselfleischessen in Susis und Seppis Garten ihren Höhepunkt fand waren jede für sich und auf ihre Art ein Erfolg und sowohl wohltuend wie auch fördernd für das Vereinsleben. Unser Kreisvorsitzender bedankte sich bei allen, die mitgeholfen und für ein gutes Gelingen der Vereinsaktivitäten in 2017 gesorgt haben. Ein besonderer Dank galt den Vorstandsmitgliedern für die kooperative Zusammenarbeit zum Wohle des Vereines.
Doch zur Ruhe kommen und den Adventszauber zu spüren, war erst mal nicht drin, denn es folgte ein Programm nicht nur für, sondern auch mit Beteiligung der Kinder. Die Eröffnung machten die Schwestern Leonie und Sophie Jörger, die Weihnachtslieder auf ihren Flöten spielten. Danach musizierte Tim Beckert auf dem Akkordeon; es folgte Bruder Jan mit dem Vortag eines Gedichtes.
Wilhelmine Fuss, die das Programm mit den Kindern gestaltete, hatte in diesem Jahr eine besondere Vorgabe: Ihre Geschichte musste sie mit einem Geschenk verbinden welches Franz Formanek für die Kinder gebastelt hat: Ein Fische-Mobile. Mit viel Liebe, in filigraner Feinarbeit und mit handwerklichem Geschick hatte Herr Formanek aus Geschenkpapier Fische gebastelt und sie als Mobile verbaut. Allerdings durften die Kinder ihre Geschenke erst am Heiligabend unter dem Christbaum auspacken.
Die Geschichte Die Muschel und der Fisch handelte von einem flotten Fisch, der etwas eingebildet und ständig in Aktion war, und einer unauffälligen Muschel am Grunde des Meeres. Er wollte etwas erleben – sie schaute nur und horchte. Wie die zwei zusammen kommen und was sie denken wurde den Kindern anschaulich vorgetragen. Dabei wurden die Kinder zum Mitmachen aufgefordert, was sie auch gerne taten. Lobenswert, dass die Kinder auch beim Aufräumen mitgeholfen haben.
Das Warten auf den Weihnachtsmann sollte an diesem Nachmittag verkürzt werden, indem die Kinder – kräftig unterstützt von den Erwachsenen – ihn durch Singen anlockten. Und tatsächlich kam dann auch der Weihnachtsmann – in diesem Jahr wieder verkörpert von unserem Seppi Bako -, beladen mit einem vollen Sack mit Geschenken bald zur Tür herein. Um für die 18 angemeldeten Kinder die Päckchen vorzubereiten, hatte Frau Lotte Balthasar ganz schön viel zu tun. Die strahlenden Kinderaugen waren ein schöner Dank für ihre Arbeit.
Natürlich wollte der Weihnachtsmann für sein Kommen und die verteilten Geschenke auch eine Belohnung und forderte die Kinder auf, Gedichte vorzutragen. Das geschah meist auf ganz lustige Weise und nur von den Großen. Die Kleineren hatten Angst vor dem Weihnachtsmann. Gar manche Träne ist geflossen und wären die Omas nicht mitgegangen, so hätten die Enkel sich auch nicht vorgetraut, um ihre Päckchen abzuholen. Es waren kleine, liebevoll verpackte Geschenke mit großer Wirkung, die unser Weihnachtsmann für unsere Kinder in seinem Gepäck hatte.
Auch für unseren Kreisvorsitzenden hatte der Weihnachtsmann ein Geschenk parat. Allerdings wollte der Weihnachtsmann auch von ihm als Gegenleistung ein Gedicht hören. Da der Brave aber hier nichts zu bieten hatte, half ihm Werner Bender, ein Freund aus der Tanzgruppe aus. Unser aus Darowa stammender Landsmann, der in seiner Freizeit gerne reimt, hatte speziell für unsere Weihnachtsfeier ein Gedicht verfasst, das er der versammelten Gemeinde vortrug, dafür viel Applaus erntete und so unserem Vorsitzenden zu seinem Geschenk verhalf.
Nach der Bescherung wurden gemeinsam Weihnachtslieder gesungen, die unser Landsmann Hasi Sterbling auf dem Akkordeon begleitete. Sein musikalisches und unterhaltsames Talent ist bei den Veranstaltungen unseres Kreisverbandes äußerst beliebt und sorgt immer für die richtige Stimmung. Zwischen den Liedern wurden Gedichte und weihnachtliche Texte vorgetragen. Somit kam auch der besinnliche Teil der Weihnachtsfeier bei den Zuhörern an.
Dass die Weihnachtsfeier in diesem Jahr wieder etwas ganz Besonderes war und von den Anwesenden genossen wurde, war an zahlreichen Merkmalen zu erkennen. So war es auch sehr erfreulich, ein Geburtstagskind unter den Teilnehmer zu haben. Die versammelte Gemeinde trug Jochen R. ein heiteres Ständchen vor.
Zum Abschluss der Feier boten unsere Musikanten – mittlerweile auf ein Sextett angewachsen – ein paar Lieder aus dem Repertoire von Ernst Mosch zum Besten. „Es ist schön, dass es wieder auf Weihnachten zu geht, um zur Ruhe zu kommen“ sagte ein Besucher bei der Verabschiedung. In der heute schnelllebigen Zeit ist das Besinnen auf dieses Familienfest von besonderer Bedeutung. Für die meisten unter uns war dieser Nachmittag ein willkommener Anlass, in der großen Familie der Banater Schwaben zu feiern.
Katharina Zornik