Weihnachtsfeier 2022 – Bericht – Wiedersehen im Advent

Wiedersehen im Advent

Deutschland fröstelte! An allen Messstationen in Baden-Württemberg lagen die Temperaturen am Sonntag, den 11. Dezember 2022 unter dem Gefrierpunkt. Erstmal in diesem Winter war ein Großteil der Region Heilbronn in eine dünne Schneedecke verhüllt. Für viele unter uns pure Romantik im Advent!

Nach einer dreijährigen Corona-bedingter Zwangspause lud der Vorstand unseres Kreisverbandes kurzentschlossen jedoch mit großer Skepsis zu einer Weihnachtsfeier ein. Und die Freude war groß als sich immer mehr Leute – teils mit Enkelkinder – zu der Feier anmeldeten. Mit 25 angemeldeten Kindern konnten wir dann locker an die Vor-Corona Zeiten anknüpfen.

Am Nachmittag des dritten Adventssonntages konnte Vorsitzender Anton Michels trotz dreijähriger Abstinenz bei seiner Begrüßung auf einen vollbesetzen Saal blicken. Das Kowatschierer Duo Hasi Sterbling und Helmuth Paul hatten die Feier mit dem sehr passenden Lied „Alle Jahre wieder…“ musikalisch eröffnet. Und erinnerte durch seine Verse an alte Zeiten. Der Advent gilt von alters her als eine Zeit der besonderen Wachsamkeit. Im Banat war diese Zeit mit Rorate-Messen gekrönt. In den letzten Jahrzehnten jedoch ist der Inbegriff von Weihnachten für viele Menschen nur noch die Vorweihnachtszeit mit ihren Weihnachtsmärkten und diversen Veranstaltungen. Zeit für Ruhe und Besinnlichkeit findet man nur selten.

Zum beschaulichen Teil unserer Weihnachtsfeier las uns Frau Katharina Hell aus dem Adventsgruß von Pfarrer Josef Hell vor. Darin erfuhr ein Mann, dass Gott zu ihm kommen möchte. In sein Haus. Das wollte der Mann aber nicht zulassen, denn plötzlich sah er sein Haus mit anderen Augen. Verdreckt. Unaufgeräumt. Voller Gerümpel. Sofort machte er sich an die Arbeit und putze das Haus heraus und entsorgte den Unrat, damit Gott zu ihm kommen kann.

„Auch zu uns will Gott kommen. Wie sieht es in unserer Wohnung, in unserem Herzen aus? Sehen wir in jedem Menschen ein Abbild Gottes? Reinigen wir unsere Herzen! Gott will kommen. Und Gott wird kommen! Kann ich Ihn empfangen?“ fragte Pfarrer Hell in seinen abschließenden Worten. Die Fragen blieben wohl offen.

Nachdem auf die Bedeutung der christlichen Vorweihnachtszeit und die des dritten Advents speziell eingegangen war, wurde das Kuchenbüfett eröffnet. Nach dem Motto „Das Auge isst mit“ wurde den Gästen ein sehr anschauliches und vielfältiges Kuchenbüfett präsentiert. Viele fleißige Hände haben wieder für Kleingebäcke, Kuchen und Torten aller Art gesorgt. Dabei durften die bei vielen unter uns geliebten Salzkipfeln nicht fehlen. Gemütlich verweilen, ein bisschen erzählen und die Alltagssorgen für einen kurzen Zeitraum vergessen – an diesem Nachmittag bestand nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit reichlich Gelegenheit dazu. Während dieser Zeit spielte unser Duo altbekannte Weihnachtslieder auf.

Für die Kinder hatte Frau Hell eine schöne und lehrreiche Geschichte vorbereitet. Die Kinder haben sehr gespannt bei der Ausstrahlung von „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ von Tilde Michels und Reinhard Michl zugehört. Die Bilder, die vom Beamer auf die Leinwand projiziert wurden, faszinierten die Kinder und zeigten ihnen ein friedliches Miteinander der Tiere in einer Herberge in einer bitterkalten Winternacht. Der außen aufgestellte Maltisch fand anschließend bei den Kindern regen Anklang und lud zum Verweilen ein, sodass die Erwachsenen sich sorglos unterhalten konnten.

Das Warten auf das Kommen des Weihnachtsmannes mit seinen Geschenken wurde durch gemeinsames Singen von Weihnachtsliedern kurzweilig gestaltet. Nach jedem Lied wurden Weihnachtsgedichte vorgetragen. Mit „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ wollten die Kinder – kräftig unterstützt von den Erwachsenen – den Weihnachtsmann durch ihr Singen anlocken. Und tatsächlich kam dann auch der Weihnachtsmann – in diesem Jahr wieder verkörpert von unserem Seppi Bako – beladen mit einem großen Sack mit Geschenken bald zur Tür herein. Um für die 25 angemeldeten Kinder die Päckchen vorzubereiten, hatte Frau Lotte Balthasar ganz schön viel zu tun. Die strahlenden Kinderaugen waren ein schöner Dank für ihre Arbeit. Erfreulich war auch, dass sich gar viele Kinder mit einem Gedicht beim Weihnachtsmann für ihr Geschenk bedankten. Nur wenige unter ihnen hatten Angst und brauchten von Mama oder Oma Unterstützung.

Auf die Auswirkungen von Corona auf unser Vereinsleben ging unser Vorsitzender zum Abschluss der Veranstaltung kurz ein. Und machte Hoffnung auf einen Neustart mit diversen und bekannten Aktivitäten aus unserem Vereinsleben im kommenden Jahr. Im März 2023 wird unsere Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen stattfinden. Erneuerungen im Vorstand sind altersbedingt vorgesehen.

Weihnachten ist das Fest der Lichter. Trotz der in diesem Jahr herrschenden Energiekrise setzen in dieser Zeit großartige Akzente auf den Straßen, in den Wohnräumen und auf unserer Weihnachtsfeier. Bei unseren Weihnachtsfeiern stehen stets viele Lichtlein in den kunstvoll von Peter Balthasar geschnitzten Haltern auf den Tischen und zaubern ein gemütliches Ambiente.

Unsere Landsleute sehnten sich auf ein Wiedersehen nach den vielen Verordnungen und Verboten den letzten Jahren. Die Weihnachtszeit mit gar vielen Sinnen erfahren war für alle bei unserer Weihnachtsfeier möglich. Denn für die meisten unter uns ist sie die schönste Zeit des Jahres. Dabei wurde uns auch klar: die Welt braucht eine frohe Botschaft!

Katharina Zornik