Alle Jahre wieder… Die Weihnachtsfeier des Kreisverbandes Heilbronn
Den gleichen Film immer und immer wieder anschauen klingt ziemlich langweilig. Für die Weihnachtszeit scheint das aber nicht zu gelten. Denn in dieser Zeit gucken viele Menschen jedes Jahr die gleichen Filme. Aber warum ist das so? Laut Medienwissenschaftler sehen wir uns diese Filme nicht an um herauszufinden, wie die Geschichte ausgeht. Wir sehen sie uns an, um die Gefühle hervorzurufen, die wir das letzte und vorletzte Mal hatten.
Gerade in der Weihnachtszeit sind Rituale sehr wichtig. Alles soll so ablaufen, wie jedes Jahr an Weihnachten. Das gibt uns Halt und Sicherheit. So ist es auch bei den Banater Schwaben im Kreisverband Heilbronn. Ausgenommen die zwei Corona-Jahren mit teils tiefen Einschränkungen trafen wir uns immer wieder am 3. Advent im Gemeindehaus Hl. Kreuz in Heilbronn, um uns gemeinsam auf Weihnachten einzustimmen, aber auch um Erinnerungen hervorzurufen. So auch in 2024.
Nach der musikalischen Eröffnung durch das Trio Johann Sterbling, Helmuth Paul und Erich Seibert begrüßte der Kreisversitzende die anwesenden Gäste. Besondere Willkommensgrüße gingen an den Vorsitzenden des Kreisverbandes Pforzheim Franz Magamoll mit Ehefrau Anna, an den Kreisvorsitzenden des Kreisverbandes Rhein-Neckar-Heidelberg, Josef Klein mit Ehefrau Hilde und an den Vorsitzenden des Kreisverbandes Schweinfurt, Helmut Kierer mit Ehefrau. Mit dem Hinweis auf das ausgelegte Jahresprogramm folgte eine kurze Ausschau auf die geplanten Aktivitäten des Kreisverbandes im kommenden Jahr.
Geistliche Impulse zum Advent trug uns Frau Katharina Hell vor und verweis auf die Bedeutung des 3. Advents. Dabei las sie uns auch mehrere Zeilen aus dem Weihnachtsbrief von Pfarrer Josef Hell vor. Hier wurde zur Erkenntnis aufgerufen, dass die Liebe Gottes das Leben jener lenkt, die ihm vollkommen vertrauen. So, wie Maria und Josef es getan haben. „Nur im Blick auf das Christuskind wird Weihnachten wirklich zur großen Freude!“ meinte Pfarrer Hell in seiner Weihnachtsbotschaft.
Anschließend wurde das Kuchenbüfett eröffnet. Nach dem Motto „Das Auge isst mit“ wurde den Gästen ein sehr anschauliches und vielfältiges Kuchenbüfett präsentiert. Viele fleißige Hände haben wieder für Kleingebäcke, Kuchen und Torten aller Art gesorgt. Dabei durften die bei vielen unter uns geliebten Salzkipfeln nicht fehlen. Gemütlich verweilen, ein bisschen erzählen und die Alltagssorgen für einen kurzen Zeitraum vergessen – an diesem Nachmittag bestand reichlich Gelegenheit dazu. Während dieser Zeit spielte unser Trio altbekannte Weihnachtslieder auf.
Für die Kinder hatte Frau Hell nicht nur einen Maltisch mit vielen Blättern und Buntstiften vorbereitet, sondern auch eine schöne und lehrreiche Geschichte. Wieder haben die Kinder sehr gespannt bei der Ausstrahlung der Erzählung einer Eule zugehört, die der Vogelgemeinschaft die Weihnachtsgeschichte erzählte. Die Bilder, die vom Beamer auf die Leinwand projiziert wurden, faszinierten die Kinder. Gleichzeitig gelang es Frau Hell die Kinder mit gezielten Fragen mit in die Geschichte einzubinden. So erfuhren sie gemeinsam und erzählend von dem Weihnachtswunder.
Nach dieser schönen Geschichte und das Mitwirken der Kinder konnten alle Anwesenden zum gemeinsamen Singen animiert werden. Die ausgelegten Blätter wurden nur selten benutz, da die meisten unter uns die Texte kannten. Rituale eben!
Und durch das gemeinsame Singen wurde auch das Warten auf den Weihnachtsmann mit seinen Geschenken verkürzt. Mit „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ wollten die Kinder – kräftig unterstützt von den Erwachsenen – den Weihnachtsmann durch ihr Singen anlocken. Und tatsächlich kam dann auch der Weihnachtsmann – in diesem Jahr wieder verkörpert von unserem Seppi Bako – beladen mit einem großen Sack mit Geschenken bald zur Tür herein. Um für die 23 angemeldeten Kinder die Päckchen vorzubereiten, hatte Frau Lotte Balthasar ganz schön viel zu tun. Die strahlenden Kinderaugen waren ein schöner Dank für ihre Arbeit. Erfreulich war auch, dass sich gar viele Kinder mit einem Gedicht beim Weihnachtsmann für ihr Geschenk bedankten. Nur wenige unter ihnen hatten Angst und brauchten von Mama oder Oma Unterstützung.
Nachdem der Weihnachtsmann gegangen war, präsentierte uns Helmuth Paul eine Rückschau über die Aktivitäten unseres Kreisverbandes in dem zu Ende gehenden Jahr. Die Wanderung mit den Kindern, der Herbstausflug und der Herbstball stachen dabei als gutbesuchte Veranstaltungen hervor. Bei so manchen anderen Veranstaltungen hätten wir uns mehr Teilnehmer gewünscht.
„Alle hoffen. Im Herzen eines jeden Menschen lebt die Hoffnung als Wunsch und Erwartung des Guten, auch wenn er nicht weiß, was das Morgen bringen wird.“ Mit diesen Worten macht der Papst den Menschen Mut in einer Welt, die sehr stark von Gewalt, Hass und Kriegen, von Ängsten und Pessimismus geprägt ist. Deswegen hat er die kirchliche Tradition der Heiligen Jahre aufgegriffen und für 2025 ein Heiliges Jahr mit dem Motto „Pilger der Hoffnung“ ausgerufen. Mit dem Pilgern verbindet der Papst das gemeinsame Suchen und Gehen von Wegen, die uns aus dem Glauben neue Hoffnungen schenken.
Neben Weihnachten kommt mir einiges „alle Jahre wieder…“ in den Sinn. Das Regelmäßige gibt Struktur und Orientierung. Zum Beispiel unsere regelmäßigen Ausflüge mit den Banater Schwaben, die nach der Corona-Zeit wieder guten Anklang gefunden haben. Auf gar vieles kann man sich freuen. Andere Dinge sind eher lästig – gehören aber auch dazu. Dann muss man sich arrangieren. Oder überlegen, ob sich für die Zukunft etwas ändern lässt.
Katharina Zornik
>>> Hier geht’s zu den Fotos von der Veranstaltung: Foto-Galerie Weihnachtsfeier 2024