Schweineschlacht 2006

Schweine schlachten wie zu Hause
(Die „lustigen Schwaben“ bei einer Schweineschlacht auf dem Bauernhof)

Wie schon seit einigen Jahren hatte der Oberschlachter Sepp und seine Frau Susi auch im Spätherbst 2006 zur Schweineschlacht geladen. Die Idee, Donauschwaben aus Heilbronn, Leimen, Mannheim, Heidelberg, Dettenheim, Mosbach und aus den U.S.A. bei Bauer Hans zu versammeln, kam von Stefan. Man wollte ein Stückchen Brauchtum pflegen so wie jeder es aus der alten Heimat kennt.

Es war noch dunkel als die ersten Helfer eintrafen und die Letzten kamen nicht viel später. Der Kessel wurde gleich mit Wasser gefüllt und das Feuer angefacht. Dann hatte man Zeit mit einem Klaren die Kälte aus den Knochen zu treiben und mit einem guten Kaffee die letzte Müdigkeit zu vertreiben. Doch dann wurde es ernst. Das größte Schwein aus dem Stall wurde ausgewählt. Mit vereinten Kräften und einigen Tricks wurde es in die Wurstküche gelockt, erstochen und das Blut wurde für die gute Blutwurst aufgefangen. Danach wurde es gebrüht, die Borsten entfernt und schön sauber rasiert. Zum Schluss kam noch der Gasbrenner zum Einsatz. Nachdem Sepp das Schwein mit einigen gekonnten Griffen in zwei geteilt und die Innereien entfernt hatte, wurde es Zeit zu einem ausgiebigen Frühstück und selbstverständlich gehörte eine flüssige Stärkung dazu. Liz aus den U.S.A. und Erlinde aus Leimen hatten die Hände voll zu tun denn beide haben das ganze Geschehen für die Nachkommen gefilmt und es sollte ja nichts auf den Filmen fehlen.

Nach der Frühstückspause kamen die Schweinehälften auf den Tisch und wurden mit geschickten Handgriffen von Toni und Peter zerlegt. Dieter musste jetzt aufpassen damit das Feuer nicht ausgeht denn in den Kessel kam nun das Kesselfleisch. Das Wurstfleisch wurde gemahlen, gewürzt und begossen, damit die Wurst nicht zu trocken wird (Dieter hatte den richtigen Blick dazu). Nun kamen Ewald, Sepp und Toni zum Einsatz. Nach kurzer Zeit lagen zig Kilo Fleisch in Form von Bratwürsten auf dem Tisch.

Mittlerweile war das Kesselfleisch weich. Es wurde auf dem Tisch ausgebreitet und es begann das Kesselfleisch-Essen. Zwischendurch gab es immer wieder einen klaren Magensaft damit das fette Fleisch keine Probleme für den Magen bereitet. Das übrig gebliebene Fleisch wurde nun in vier Portionen geteilt. Zu einem Teil wurden noch die Schwarten hinzugefügt – für den Schwartenmagen, zu einem anderen das Blut – für die Blutwurst, zum dritten Teil wurde die Leber hinzugefügt – für die Leberwurst und aus dem vierten Teil entstand die Fleischwurst. Susi, die Fachfrau für Gewürze kam jetzt zum Einsatz. Jeder durfte probieren und die Meinung sagen, würzen aber nur Susi. Als ihre Geschmacksorgane zufrieden waren, kam der große Auftritt für Noni und Josef, ein eingespieltes Team beim Füllen der Leber- und Blutwurst. Auch Susi und Toni mussten den Schwartenmagen und die Fleischwurst in die Därme bzw. Magen einfüllen. Sepp musste nun aufpassen damit alles ordnungsgemäß in den Kessel kommt und dass das Wasser nicht kocht.

Anni, Eva, Anneliese und Hilde haben Fleisch und frische Wurst gebraten und alles für ein köstliches Mahl vorbereitet. Als alles fertig war, alles sauber geputzt und weggeräumt war, wurde zu Tisch geladen.

Zum Sautanz kamen noch Gäste aus Wiesenbach und Spaichingen. Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden. Es wurden Erinnerungen vom Scheineschlachten aus der alten Heimat erzählt, Robert stimmte Lieder aus der alten Heimat an und es wurde gesungen, getanzt und viel gelacht. Beim Auseinandergehen waren alle glücklich, einen solch schönen Tag erlebt zu haben. Ist doch klar, ein neuer Termin steht schon fest an dem hoffentlich wieder alle teilnehmen werden.