2019 – Maria, zu Dir will ich kommen

Maria, zu Dir will ich kommen

„Ein schöner Maienmorgen ging auf im stillen Tal
Da wallten fromme Pilger beim ersten Sonnenstrahl,
zum hohen Gnadenorte, wo wundertätig mild
thront der Gebenedeiten und schönsten heilig Bild“

( Blumenleserin)

Zum 28. Mal hatten die  Kreisverbände Heilbronn und Reutlingen sowie die HOG Sackelhausen am 18. Mai 2019 zum Glaubensweg, zum gemeinsamen Beten, Singen, Schweigen, Nachdenken zur Wallfahrt nach Deggingen eingeladen. Im oberen Filstal, auf einem Felsenvorsprung  liegt ein verborgenes Kleinod- Ave Maria, die Wallfahrtskirche mit dem Kloster der Kapuziner. Die Geschichte der Wallfahrtsstätte Ave Maria geht nachweislich zurück bis in die Zeit der endgültigen Landnahme der Alemannen um das Jahr 300 christlicher Zeitrechnung. Deggingen gehört zu den alemannischen Urdörfern.

Die erste christliche Holzkapelle wurde über der heilige Quelle im Jahre 861 gebaut, die sie dem Geheimnis der Verkündung weihten, also der Mutter des Lebens.  Schon damals erhielt die Kapelle den Namen Ave Maria. 1716-1718 wurde  auf diesem Felsen unter Alt-Ave die neue Wallfahrtskirche erbaut. Quelle: Ave Maria- Herausgeber: Kapuzinerkloster Ave Maria) Am 28. Oktober 2018 wurden die Kapuziner auf eigenen Wunsch verabschiedet. Der Orden hat aufgrund seiner Nachwuchssorgen den Auftrag der Wallfahrtsseelsorge an die Diözese Rottenburg-Stuttgart zurückgegeben.

Jetzt, im Wonnemonat Mai ist jeder Tag der lieben Muttergottes als Maienkönigin geweiht:
„Komm, holde Herrin, in Dein Reich
Es blüht auf allen Wegen!
Ihr Herzen alle schmücket Euch
Eilt freudig ihr entgegen.
Weiht euch auf´s neue mit frommen Sinn
Der hehren Maienkönigin.
Tautröpflein schimmern hell und klar
Auf samargd´nen Fluren
Sind´s wohl von ird´schen Tränen gar
Die letzten heißen Spuren?
Der Erde Leid schmilzt bald dahin
Bei der milden Trösterin!

Manch Blümlein schwer vom Ruf versengt
Das Köpflein tief gebeuget
Zur Herrin sehnsuchtsvoll sich drängt
Die huldreich ihm sich neiget
Dem Sünder zuflucht jederzeit
Die Mutter der Barmherzigkeit.

Oh ziehe, süße Herrin, ein
Es steht dein Reich dir offen!
Dein Eigen will´s für ewig sein
In Glauben, Lieben, Hoffen!
Oh herrsche immerdar darin
Du himmlische Gebieterin!“

Die Wallfahrtsprozession startete mit den Fahnenträgern, den Wallfahrer, unter den Klängen der Original Donauschwäbischen  Blaskapelle, Leitung: Johann Frühwald. Heimatpfarrer Paul Kollar zelebrierte das heilige Hochamt. Treu zur Seite standen ihm die Messnerin der Kirche und unser alljährlicher Messdiener Toni Michels. Der Banater Chor Reutlingen, alle Wallfahrer/Innen stimmten in Begleitung der Blaskapelle das Lied „ Wie groß bist du“ in Gedenken an unseren verstorbenen Heimatpfarrer Peter Zillich an und schlossen ihn in ihre Gebete mit ein.

Unter Einzug der Fahnenträger, der Wallfahrtsgemeinde und Anton Michels würdevoller Vertreter des Heimatspfarrers (der nach dem Hochamt die Wallfahrer  verlassen musste) wurde am Nachmittag bei der „Sieben Schmerzen Kapelle“ der Kreuzweg gebetet und gesungen. Zum Abschluss wurde in der Gnadenkirche die Maiandacht von Toni Michels gehalten. Ein indischer Priesteranwärter  gab uns den Segen. Mit Abschieds- und Dankesworte fand die Wallfahrt ein würdenvolles Ende.

Anlässlich dieser Wallfahrt wurden viele Wünsche der lieben Mutter Gottes vorgebracht und Erwartungen für die Heimfahrt gestellt.

„Liebste Mutter, wolltest schauen

Auf dein Volk, das mit Vertrauen
Dich als seine Mutter ehrt
Von dir Hilf und Trost begehrt.
Segne uns in deinem herzen
Tröste uns in unseren Schmerzen
Steh uns bei in aller Noot
Zeig uns Jesus nach dem Tod.
(Hildegard von Bingen)

Theresia Eisele, Eppelheim