Gelungene Banater Jugendparty
Im Rückblick auf die vergangenen Jahrhunderte der Banater Schwaben waren die Traditionen, Sitten und Bräuche immer etwas, das von der Jugend aufrecht erhalten wurden. Man feierte einmal im Jahr das Kirchweih- oder Maibaumfest, immer mit Jugendlichen in der jeweiligen Tracht, hatte mehrere andere kulturelle Veranstaltungen in den einzelnen deutschen Orten im Banat und es bestand nie ein Problem, dass es an der Jugend mangelte und man beispielsweise auf diese Veranstaltung hat verzichten müssen.
Überträgt man diese Gedanken auf heute, wünscht man sich, dass es immer noch so ist. In Deutschland wurde die Landsmannschaft der Banater Schwaben mit ihren vielen Heimatortsgemeinschaften, Kreis- und Ortsverbänden gegründet, die den Banatern das ganze Jahr über viele Veranstaltungen bieten. Hierbei handelt es sich meistens um Treffen, die veranstaltet werden, damit alte Freundschaften, u.a. aufgrund der Entfernungen in der neuen Heimat, gepflegt werden können, um sich wieder zu treffen und die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt Veranstaltungen aller Art, doch was wird eigentlich für die Banater Jugend gemacht? Im Laufe der Zeit verändert sich vieles. Die Lebensweise der Menschen, die Umgangsweise mit den Menschen, die Erziehungsweise und die Mentalität, nicht nur die der Erwachsenen, sondern vor allem die der jüngeren Generationen. Deswegen ist es heutzutage leider auch nicht mehr ganz selbstverständlich, dass Jugendliche freiwillig an Veranstaltungen der Verbände der Landsmannschaft teilnehmen oder sogar aktiv mitwirken. Meiner Ansicht nach ist das Grund genug gewesen, am 7. Juli 2007 durch Unterstützung des Kreisverbandes Heilbronn in Eppingen im Schwanensaal eine Party für die Jugend zu organisieren. Die Tür stand für jeden offen, der aus dem Banat abstammt. Aber auch die Siebenbürger Sachsen waren gut vertreten und somit war die Party recht gut besucht. Mit jugendlicher, abwechslungsreicher Musik für jeden und professionellen Lichtanlagen, fast wie in einer Diskothek, schwang man nicht nur das Tanzbein, sondern knüpfte auch so manche neue Kontakte mit anderen.
Herzlich bedanken möchte ich mich nicht nur beim Vorstand des Kreisverbandes Heilbronn, sondern auch bei Heiko Stefan (Gärtringen) für die starke Unterstützung bei meinem Vorhaben sowie bei Edmund Zöld (Untereisesheim) für die technische Wartung. Doch ein großes Lob geht auch an alle Jugendlichen, die zur Party gekommen sind und auch an diejenigen, denen es leider aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, teilzunehmen, die aber gerne dabei gewesen wären. Eine nächste Veranstaltung folgt bestimmt.
Denn nach vielen gescheiterten Versuchen wurde nun das erreicht, was man erreichen wollte. Das Ziel ist es, die Traditionen der Banater Schwaben weiterhin aufrecht zu erhalten, ein weiteres Ziel ist es, die Gemeinschaft zusammenzuhalten. Doch wie können diese Ziele erreicht werden, wenn es gar keine Möglichkeiten gibt, bei denen sich die Jugendlichen kennen lernen können? Ich denke, wir haben einen großen Fehler in der Vergangenheit gemacht, da die Jugend einfach zu wenig in das Geschehen integriert wurde, aber ich denke auch, jeden Fehler kann man irgendwie wieder gut machen und für jedes Problem gibt es eine Lösung. Natürlich wird es nie wieder so sein, wie es einmal war. Aber ich hoffe, dass es auch nicht bleibt, wie es jetzt ist. Aller Anfang ist schwer, das weiß jeder. Aber jeder weiß auch, dass es erst mal einen Anfang geben muss, damit etwas geschieht, das uns den weiteren Verlauf zeigt.
Mein persönliches Motto lautet: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Dieser Text soll keine Kritik an irgendjemandem ausüben. Nein, er soll Ihnen zeigen, dass bei uns Jugendlichen, vielleicht nicht bei allen, aber dennoch bei vielen, großes Interesse besteht, mehr über unsere Geschichte zu erfahren und dass es oftmals unterschätzt wird, dass auch uns der Zusammenhalt der Banater Schwaben wichtig ist. Es besteht ein Unterschied zwischen dem Denken vieler und der Realität. Wir wollen die Chance nutzen, uns einzubringen, wenn wir sie bekommen.
Melanie Zimmermann, Eppingen