Wandern im Altmühltal

Das Wanderwochenende des KV Heilbronn

Die Banater Schwaben aus dem KV HN reisen und wandern gerne. Und stellen auch Ansprüche an die Fahrten und Touren, die sie machen. Aber auf einem zertifizierten Wanderweg sind sie noch nie gewandert. So einen  gibt es im Altmühltal, welches ja für seine Schönheit und abwechslungsreiche Landschaft weit über seine Grenzen hinaus berühmt ist. Der Altmühltal-Panoramaweg ist als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifiziert und einer der Top Trails of Germany. Mit der Wahl dieser Wanderung waren beste Voraussetzungen für ein beeindruckendes Wochenende geschaffen., denn dieser Wanderweg steht für alles, was Wandersleute lieben und das Wanderherz höher schlagen lässt.

Gut gelaunt fuhren wir am 25. Juni 2016 nach Kehlheim, wo als erstes die Wanderung Donauroute & Weltenburger Höhenweg auf unserem Programm stand. Nachdem in Kehlheim auch noch andere Banater Wanderer zu unserer Gruppe gestoßen sind, begrüßte uns Wanderführerin Franziska Jäger ganz herzlich und erklärte uns einige Besonderheiten, aber auch Beliebtheit des Altmühltales.

Bei strahlendem Sonnenschein startete unsere Gruppe mit genau 40 Teilnehmern an der Infoplattform an der Schiffsanlegestelle. Zunächst führte unser Weg direkt an der Donau entlang. Wo der Damm den alten Ludwig-Donau-Main-Kanal überquert, war unser erster Halt, bei dem uns Praktisches, Technisches und Wissenswertes über den Kanal erklärt wurde.

Die Einsiedelei Klösterl mit seiner Felsenkirche, die wir nach wenigen Gehminuten erreichten konnten wir nicht besichtigen, da im Innenhof eine Hochzeit stattfand. Sehenswert wäre die Felsenkapelle gewesen, die lediglich drei gemauerte Wände hat. Die vierte Wand und das Dach werden direkt durch den Felsen gebildet.

Es ging weiter der Donau entlang, Strom aufwärts, vorbei an einer Felsformation, die wegen ihres Aussehens Bienenkorb genannt wird. Unterwegs hielten wir immer wieder an, um den Erläuterungen unserer Wanderführerin zu lauschen. Wir waren beeindruckt, was Fr. Jäger alles in ihrem Rucksack hatte, um unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen oder ihre Aussagen überzeugend rüber zu bringen.

Ein steiler Aufstieg machte einigen unter uns zu schaffen. Obwohl es durch den Schatten spendenden Wald ging, kamen alle arg ins Schwitzen. Oben angelangt, machten wir einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt, wo sich uns ein faszinierender Blick auf das Kloster Weltenburg, das in der Weltenburger Enge liegt und die Donau bot.

Der Abstieg verlief ein kleines Stück auf dem Keltenwall und schließlich über einen Wurzelweg in Serpentinen zur Donau hinunter. Hier war absolute Trittsicherheit gefordert. Nach dem gelungenen und verletzungsfreien Abstieg setzen wir in einer traditionellen Zille über zu der bekannten Benediktinerabtei, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Als Durstlöscher war das Barock Dunkel aus der ältesten Klosterbrauerei der Welt ein Genuss!

Nachdem alle gestärkt waren, besichtigten wir die barocke Klosterkirche, die von den Brüdern Asam erbaut wurde. Danach führte uns der Weg bergauf zum  Frauenberg. Weiter ging es über einen Wiesenweg in den Wald und danach ein kurzes Stück den Wolfgangwall entlang. Auf eine große Lichtung bot sich uns ein herrlicher Blick auf die Donauauen vor Weltenburg. Und wieder wurden die Fotoapparate, wie schon so oft auf dieser Wanderung gezückt, um die Schönheiten der Wanderung festzuhalten.

Durch den Wald und über Wiesen geht es weiter. Am Wieserkreuz war der letzte Halt der Tour, wo wir eine schöne Aussicht auf das Donautal und die Befreiungshalle hatten. Danach ging es steil bergab und über die Maximilianbrücke gelangten wir zurück nach Kelheim, wo der Bus auf uns wartete. Welches Glück, dass in der Nähe eine Einkaufsbude war. Ein Eis war nun das Mindeste, was man sich nach dieser Wanderung gönnte,

Unser Busfahrer führte uns nach Beilngries, wo wir im ****Hotel Die Gams Quartier bezogen. Nach dem Zimmerbezug wurde uns ein 4-Gang-Abendmenü serviert. Anschließend gab es ein gemütliches Beisammensein bei Musik, Gesang und Tanz mit  Hasi Sterbling und Walter Berberich. Freunde aus dem Ingolstädter und dem Nürnberger Raum gesellten sich zu uns, so dass es ein sehr lustiger Abend wurde. Doch zum Geburtstagsständchen um Mitternacht hielten es dann doch nur etwa die Hälfte der Gruppe aus. Der Tag mit seiner Wanderroute war doch anstrengender als gedacht. Aber das Geburtstagskind wurde gebührend gefeiert.

Am Sonntagmorgen war für so mancher unter uns die Nacht zu schnell zu Ende. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Solnhofen, wo wir am Bahnhof unsere Wanderführer Christine und Roland Baum trafen. Eine der schönsten Strecken des Altmühltal-Panoramaweges wollten sie mit uns bewandern und uns die Schönheiten und Besonderheiten ihrer Heimat zeigen. Herrliche Ausblicke wie aus einem Bilderbuch wurden uns versprochen. Entlang der idyllischen Altmühl, sonniger Wacholderheiden und wildromantischer Felslandschaften wanderten wir ein Stück auf dem zertifizierten Altmühltal-Panoramaweg.

Schon zu Beginn der Tour wanderten wir entlang die Felsformation 12 Apostel, dem wohl bekannteste Fotomotiv aus dem Naturpark Altmühltal und stiegen danach in einem schattigen Buchenmischwald auf die Jurahochfläche. Auf dem Maxberg bei Mörnsheim wurde es dann richtig „steinig“. Dort passierte unsere Route einen Betrieb der Natursteinindustrie. Wir entdeckten Fossilien und nach Anfragen wusste Herr Baum viel über die dort geschlagenen Steine und die Fossilien aus dem Steinbruch zu erzählen. Aber auch über die Pappenheimer, die es nicht nur in dem berühmten Zitat gibt. Das Ehepaar Baum stammt aus Pappenheim.

Beim Abstieg nach Mörnsheim erwarteten uns traumhafte Ausblicke in ein ruhiges Seitental des Altmühltals, bevor wir in dem kleinen Ort zur Mittagspause in den Gasthof Zum Brunnen einkehrten. Bei dem schönen Sommerwetter nahmen alle ihr Mittagsessen auf der Terrasse ein und entspannten ihre müden Beine.

Frisch gestärkt durchwanderten wir anschließend das Gailachtal. Durch einen wunderschönen, lichten Buchenmischwald näherten wir uns anschließend dem Etappenziel. Kurz vor Dollnstein öffnet sich ein weiter Ausblick auf das Urdonautal. In der Ferne konnten wir eine Schafherde ausmachen, die für die Erhaltung der hier so typischen Wacholderheiden und Trockenwiesen sorgen. Über 18 Km waren zum Etappenende bei einem Höhenunterschied von 755 Metern bewältigt.

Verschwitzt, ausgelaugt, aber zufrieden, beladen mit vielen neuen Eindrücken, reich durch neue Erlebnisse und Begegnungen und mit einer Menge Fotos im Gepäck, traten wir um 17:30 Uhr unsere Heimreise an. Pech für uns, dass wir gerade zum Ende des EM-Spieles Deutschland – Slowakei in Heilbronn eintrafen. Durch den Autokorso und jubelnde Fans verzögerte sich unsere Ankunft erheblich. Wir feierten im Bus mit: Walter griff zu seiner Gitarre, holte seine Liederhefte heraus und fröhlich singend haben auch wir den Sieg im Stau bejubelt und beklatscht.

Dabei waren wir uns alle einig: Es war ein sehr schönes Wochenende mit wertvollen Erlebnissen und besonderen Erfahrungen! Nicht nur die deutsche Elf hatte in einem wichtigen Fußballspiel dieser EM einen bedeutenden Sieg errungen. Auch die Banater Wanderer sind beim Wandern voll auf ihre Kosten gekommen.

Katharina Zornik