„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erleben“ – sagt ein altes Sprichwort und die Teilnehmer des Herbstausfluges aus dem Kreisverband Heilbronn können das auch bestätigen. Ein Hauptziel unseres Vorstandes ist es, durch attraktive Freizeitangebote die Mitglieder des Kreisverbandes zu den Aktivitäten zu bewegen. Somit hat es auch keinen gewundert, als Herr Michels bei der Begrüßung den Teilnehmer mitteilte, dass der Bus, trotz später Bekanntgabe des Reisezieles schnell ausgebucht war und noch Leute auf der Warteliste standen, ein größerer Bus aber leider nicht mehr gebucht werden konnte.
Frühmorgens am 22. September 2007 fuhren 55 Mitglieder unseres Kreisverbandes im bequemen Reisebus der Firma Ernesti über Bretten – Karlsruhe auf der Rheintalautobahn vorbei an Rastatt und Offenburg nach Freiburg, in die Stadt des Waldes, der Gotik und des Weines. Die Stadt liegt in einer Ausbuchtung der Rheinebene am Fuße der Schwarzwald-Vorberge und gilt als das klimatisch am meisten begünstigte Gebiet der Bundesrepublik. Das Stadtbild wird beherrscht von dem prachtvollen Münster, den wir bei einem geführten Rundgang besichtigt haben. Typisch für die Freiburger Innenstadt sind die sogenannten „Bächle“ kleine, durch Gassen und Gässchen fließende Bäche, die im Mittelalter die Aufgabe hatten, bei Bränden Löschwasser zu liefern. Auch die anderen Sehenswürdigkeiten wie das Kornhaus am Münsterplatz, das Alte Rathaus, das historische Kaufhaus u. v. m. wurde uns von den jeweiligen Reiseführer gezeigt und hingebungsvoll erklärt. Anschließend kehrten wir in der Gaststube Kleiner Kaiserstuhl zum gemeinsamen Mittagessen ein.
Am Nachmittag stand dann der Besuch des Kaiserstuhles auf dem Programm. Über Bötzingen und die badische Weinstraße erreichten wir zuerst den Aussichtspunkt „Mondhalde“ von wo wir bei einem kleinen Spaziergang die herrliche Aussicht über die Rebhänge des Kaiserstuhls bis ins Rheintal genießen konnten. Danach fuhren wir weiter zur Weingärtnergenossenschaft Burkheim, wo uns in sachkundiger und humorvoller Art fünf verschiedene Badenweine zum Probieren kredenzt wurden.
Herr Fuß, der sein Akkordeon dabei hatte, spielte zwischendurch altbekannte Lieder und die Stimmung unter den Leuten war bestens.
Am Spätnachmittag fahren wir nach Endingen, wo wir im Hotel „Kaiserstuhl“Quartier bezogen haben. Nach dem Abendessen folgte für einige ein geselliges Beisammensein begleitet von den Akkordeonklängen von Herr Fuß. Ein anderer Teil unserer Gruppe schaute sich den historischen Umzug Sag’ wem gehört die schöne Stadt? in der Innenstadt an. Das Erlebnis-Spiel begann bei Einbruch der Dunkelheit und die Zuschauer wurden an zehn verschiedene Schauplätze geführt. Sie erlebten in 2 ½ Stunden eine spannende Stadtgeschichte, dargestellt von 120 Endinger Bürgerinnen und Bürger.
Am zweiten Tag fuhren wir, nach einem ausgiebigen Frühstück vom Büffet in die oberelsässische Stadt Colmar, die unweit vom rebenreichen Fluss der südlichen Vogesen an der Ill gelegen ist. Colmar ist die „meist elsässische Stadt der Region“ die ihren Besuchern eine außergewöhnliche Architektur anbietet. Um 10 Uhr starteten wir am „Unterlinde Museum“ (dieses Museum ist weltweit bekannt als Aufbewahrungsort des von Grünewald gemalten Issenheimers Altars)zu einer Stadtführung, die uns teilweise durch die engen und winkligen Gassen führte (Kopfgasse, Bäckergasse, Schlossergasse). Wir sahen die alten und wunderschön restaurierten Bürgerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert und das Gerberviertel. Natürlich machten wir auch einen Halt vor dem Geburtshaus Bartholdis, dem Schöpfer der New Yorker Freiheitsstatue. Das Bartholdi-Museum beherbergt die größte Ansammlung von Skulpturen, Gemälden und Skizzen, welche dem Bildhauer Auguste Bartholdi zu verdanken sind. Wir genossen wenig später den Ausblick auf Klein-Venedig wo malerische alte Häuser und Weiden den Fluss säumen. Nach der Führung hatten wir noch über eine Stunde Freizeit und bei herrlichem Spätsommerwetter genossen wir in Ruhe das elsässische Flair.
Anschließend folgte die Weiterfahrt durch die Naturlandschaft der Vogesen auf der Route Verte – Munster nach Kayersberg, dem Geburtsort von Albert Schweizer. Hier machten wir unsere Mittagspause, um danach auf der elsässischen Weinstraße in die autofreie Stadt Riquewihr zu fahren. Auch hier hatten wir eine Stunde Aufenthalt zum Bummel durch das alte, mauerumgürtelte Weinstädtchen, welches sich sein Ortsbild aus dem 16. Jahrhundert bewahrt hat. Wir hatten Gelegenheit einen Kaffee zu trinken, durch die Souvenirläden zu schlendern oder einen neuen Wein an den vielen Probierständen zu verkosten.
Nach 17 Uhr erfolgte die Rückreise über Ribeauville nach Bergheim auf der N83 vorbei an Seletstat und Straßburg nach Kehl. Von hier ging es in flotter Autobahnfahrt vorbei an Rastatt nach Karlsruhe und über die B293 über Bretten zurück nach Heilbronn, wo wir nach 21 Uhr zwar müde, aber trotzdem noch gut gelaunt, zufrieden und voller neuer Eindrücke ankamen.
Katharina Zornik