Rutschpartie & -party ins Neue Jahr
Die Silvesterfeier des Kreisverbandes Heilbronn
Pünktlich zum Jahreswechsel an der Datumsgrenze setzte Eisregen in Baden-Württemberg ein. Und vergraulte so manchen die geplante Fahrt zur Silvesterfeier der Banater Schwaben
in die Nordheimer Festhalle. Zum Glück war der Heilbronner Raum etwas weniger davon betroffen. Schade aber um die Freunde, die von weitem her kommen wollten und daheim bleiben mussten. Denn Tanzabende werden gerne genutzt um Kumpels, Schulkameraden, oder aus den Augen verlorene Bekannte wiederzutreffen.
Dass diese Silvesterfeier eine der etwas anderer Art sein wird, war schon beim Einzug der Gäste klar: Erstens kamen sie stets in Grüppchen und dann auch noch voll gepackt mit Taschen. Um das vielfältige und abwechslungsreiche Vereinsleben angebracht abzuschließen hat der Vorstand zum Silvesterball in der Form von einem Brotsackball geladen und gar viele sind gekommen. Mitgebracht haben sie wie immer einen gut und lecker gefüllten Brotsack, ausreichend Flüssiges und gute Stimmung. Erfreut waren wir über die Siebenbürger Sachsen, die an diesem Abend mit den Banater Schwaben feiern wollten.
Zwei Blickpunkte legen sich in der Silvesternacht nahe: Einmal der Blick zurück auf das verflossene und anderseits der Blick nach vorne, auf das neue Jahr. Vermutlich ist das bei vielen Menschen ein Blick mit gemischten Gefühlen. Jedenfalls bot er genug Gesprächsstoff an diesem Tanzabend. Von vielem und vielen mussten wir uns verabschieden und durften dafür Neues kennen lernen. Wie man das vergangene Jahr betrachtet und wertschätzt, bleibt immer eine subjektive Sache. Es wurde Bilanz über unser Verein gezogen und in die Zukunft geschaut. Der Blick nach vorne aber, auf das neue Jahr, fällt aus mehreren Gründen allgemein wenig hoffnungsfroh aus.
Als draußen vor der Halle bereits die ersten Böller zur Begrüßung des neuen Jahres krachten, stimmten die Musikanten das „Neujahrslied“, ein altes Lied aus Sanktanna zur Begrüßung des Neuen Jahres an. Gleich darauf brach der Jubel aus, man prostete sich zu und überreichte die Glückwünsche. Da im Saal sich die meisten kannten gab es viel Händeschütteln mit Küsschen
Auch ein Geburtstagskind gab es in unserer Runde. Tine Haas ließ es sich nicht nehmen, ihren Runden im Kreise ihrer Freunde zu feiern. Einen großen Blumenstrauß mit Glückwünschen und Dankesworte als langjährige Kassenprüferin gab es vom Vorsitzenden Toni Michels.
Und wieder mal kam die Band TOPKLANG nach Nordheim, um das tanzfreudige Publikum mit ihrer Musik zu verwöhnen. Diese Band ist mittlerweile nicht nur für die Heilbronner ein Garant für einen gelungenen Abend. Stets sind viele auswärtige Gäste mit von der Partie. Die Kombination aus passender Location, guter Tanzmusik und einem partysüchtigem Publikum sorgt stets für einen gelungenen Tanz- und Unterhaltungsabend. Draußen bewegten sich die Temperaturen unter dem Nullpunkt. Doch im Saal kam die Stimmung immer wieder zum Kochen. Für viele Tanzfreunde lag der Nabel der Welt in der Silvesternacht in Nordheim.
In 2009 erinnern sich viele unserer Landsleute an das Wunderjahr 1989. Als es begann, hat kein Deutscher daran zu denken gewagt, dass zehn Monate später die Mauer fallen würde.
Im Ostblock war vieles in Bewegung geraten, demokratische Kräfte rührten sich, die Völker fassten Mut und fingen an, zumindest von mehr Freiheit zu träumen. Was dann jedoch in diesem Jahr geschah, übertraf alle Vorstellungen und Erwartungen der Silvesternacht. Für viele unserer Landsleute wurden lang ersehnte Träume wahr, oft ausgesprochene Wünsche erfüllten sich überraschend zum Jahresende. Nun, zwei Jahrzehnte später, dürfen wir wieder an der Schwelle großer Veränderungen stehen.
Katharina Zornik