An der Weihnachtsfeier unseres Kreisverbandes hat Werner Bender ganz liebe Verse für den Weihnachtsmann gedichtet. Hier findet ihr das schöne Gedicht zum Nachlesen.
Archiv für Literatur
Emil Banciu’s BANAT MEDIA und das Werk FISART RETROSPECTIVE – Interview mit Corina Nani & Sergio Morariu
Die Onlinebibliothek Banat Media von Emil Banciu bietet virtuelle Portraits zu Künstlern, Ausstellungen und Kunstevents in Rumänien, aber auch interessante Collagen zur Geschichte des Banats. Zu einem seiner Fotobücher, das sich speziell mit dem Internationalen Streetart Festival in Timisoara beschäftigt, ist bei Vagabundler ein Interview mit ihm, der Autorin Corina Nani und dem Fotografen Sergio Morariu erschienen. „FISART RETROSPECTIVE“ präsentiert die Geschichte dieses großartigen Events, dass von 2011 bis 2020 in Timisoara stattfand und unzählige Künstler aus der ganzen Welt angelockt hat. Hier ist der Link zum Interview mit jeder Menge Fotos:
ZEITZEUGEN PROJEKT: Die Chronik der Katharina Frank
[Günther Michels]: Liebe Banater, liebe Landsleute und Geschichtsinteressierten. Ich möchte euch ein Projekt präsentieren, das nach langer und aufwändiger Arbeit nun endlich fertig gestelt wurde. Ein für euch informatives, unterhaltendes und interessantes. Für mich gleichzeitig auch ein persönlich verarbeitendes. Vor fast einem Jahr, am 5. April 2017, ist ein wunderbarer Mensch von uns gegangen. Meine Urgroßmutter Katharina Frank, geborene Portscheller, starb mit stolzen 95 Jahren in Nordheim, Baden Württemberg. Diese starke Frau hatte den Zweiten Weltkrieg überlebt, die Verschleppung nach Russland und den Kommunismus in Rumänien.
Einige Jahre vor ihrem Tod, als sie 91 war, hatte ich über mehre Besuche hinweg ihre Geschichte mit einem Mikrophon aufgenommen. Damals war mir wohl noch nicht ganz bewusst, was aus dem gesammelten Material mal wird. Ich bin Journalist. Und wirklich Journalist zu sein und derartig mit Informationen umgehen zu wollen, wählt man sich nicht als Beruf. Man ist einfach so. Genauso wie der Bäcker einfach seine Passion am Backen hat, der Gitarrenspieler an der Musik oder der Computer-Nerd bei der Programmierung einer Software. Zum Einen war es bei mir krasse Neugier, aber auch das tiefe Gefühl, dass hier sehr wichtige Informationen vorhanden sind, die für die Nachwelt festgehalten werden sollten. Es heißt ja auch, man muss die Vergangenheit verstehen, um die Gegenwart erkennen und damit die Zukunft verändern zu können.
Katharina Frank erzählt spannend und unterhaltsam, oft im Dialekt – hier hilft die vorhandene Verschriftlichung – aber meistens in deutlicher Aussprache. Die Teile über ihre Kindheitserlebnisse in Jahrmarkt oder die Begebenheiten und Traditionen aus damaliger Zeit sind aufschlussreich und informativ, die Geschichten der Nachkriegszeit beklemmend und ernüchternd. Was mich am meisten fasziniert, aber auch unheimlich schockiert hatte, waren jedoch ihre Erzählungen von der grausamen Verschleppung nach Russland und ihrer abenteuerlichen Heimkehr quer durch Europa. Unvorstellbar was diese Frau alles durchstehen musste und dennoch konnte sie eine 19-köpfige Familie, bestehend aus Kindern, Enkeln und Urenkeln ins Leben rufen. Zählt man jeweils die Ehegatten hinzu, beläuft sich der „enge Kreis“ der Verwandtschaft auf 30 Personen, einige davon sind bereits verstorben.
Ich hab also die Lebensgeschichte meiner Uroma auf Tonband aufgezeichnet, dabei vor allem die krass einschneidenden Erlebnisse die eben die Kriege mit sich gebracht haben. Es ist wirklich bemerkenswert mit welcher Detailgenauigkeit sich die 91jährige alte Dame diese Begebenheiten gemerkt hat. 91 Jahre, so alt war sie damals zur Zeit der Aufnahmen. Und sie konnte sich noch an Kleinigkeiten erinnern aus der Zeit, als sie noch nicht einmal zehn Jahre alt war. Alleine die Differenz zwischen diesen Jahreszahlen ist mehr als doppelt so viel wie ich selbst überhaupt an Jahren alt bin.
Falls euch das interessiert, im Link findet ihr alle weiteren Infos, um der Serie folgen zu können. In den nächsten Wochen werden folgend weitere Kapitel online gestellt. Für diejenigen, die sich mit der Thematik beschäftigen und die das ebenfalls interessiert, soll es auch ein Ansporn sein, so etwas selbst zu machen. Wir haben mit unserem Verein hier eine wirklich gutbesuchte Webseite aufgebaut. Es ist eine neue Form der Bibliothek, des Archivierens und Abrufens. Die Struktur der Webseite ist offen gestaltet, wenn andere Banater aus dem Verein Inhalte liefern möchten, nehmen wir diese gerne und dankend auf. Dies können Fotos von damals sein, Texte und Gedichte aus der alten Zeit, aber genauso aktuelle Informationen. Malt jemand von euch aus dem Verein Bilder? Schreibt jemand Bücher? Die Tochter vielleicht oder die Enkelin? Oder der Cousin vom Onkel von der Schwägerin? Was wir damit sagen möchten ist, dass wir hier eine Plattform aufgebaut haben, die von jedem von euch mitgestaltet werden kann. Der Vorstand liefert eine durchgängige Berichterstattung über regionales Vereinsgeschehen und auch Wissenswertes, das darüber hinaus geht. Die Anschlussmöglichkeiten sind jedoch zu allen Seiten offen. Das Interviewprojekt mit meiner Urgroßmutter soll auch ein motivierendes Beispiel darstellen. Schickt uns Fotos, Gedichte, eure Ideen und auch eigene Geschichten an kontakt@banater-schwaben-heilbronn.de. Wir stellen die Sachen auf die Webseite. Es muss natürlich ins Schema passen, also einen Bezug zum Banat und unserem Verein haben.
Günther Michels, ältester Urenkel
- zu PART I – FAMILIE (Interview 1)
- zu PART II – KINDHEIT (Interview 2 – 9)
Einladung zum Vortrag
Dr. Walter Engel wird am 24. Februar um 15 Uhr drei Banater „Ansiedlungsromane“ im Kultur- und Dokumentationszentrum in Ulm vorstellen. Einzelheiten siehe Anhang.
Einladung zur Lesung mit Horst Samson im Haus der Heimat
Am 24. November 2017 findet um 19.00 Uhr im „Haus der Heimat“ eine Lesung mit Horst Samson statt. Anschließend gibt es noch Schmalzbrot. Der Eintritt ist kostenlos.
Lesung mit dem Schriftsteller Balthasar Waitz aus Temeswar
Am 29. November wird eine der wichigsten literarischen Stimmen der im Banat lebenden Deutschen, Balthasar Waitz, in München lesen.
Einen Tag später, am 30. November, wird Balthasar Waitz im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm lesen.
Balthasar Waitz, geb. 1950 in Nitzkydorf, Rumänien, Studium der Germanistik und Rumänistik an der Universität Temeswar, 1974–1979 Deutschlehrer am Industrielyzeum Nr. 1 in Reschitza, 1979–1990 Redakteur der Neuen Banater Zeitung; Anfang der 1980er Jahre Mitglied im Adam-Müller-Guttenbrunn-Literaturkreis (gegründet vom Chefredakteur der Neuen Banater Zeitung Nikolaus Berwanger, der im Frühjahr 1989 verstarb), nach 1990 Mitglied des Literaturkreises Stafette (Nachfolger des Adam-Müller-Guttenbrunn-Literaturkreises); nach 1989/1990 als Redakteur der Zeitschrift Neue Literatur und anschließend des Neuen Wegs (1991–1992) in Bukarest tätig, 1993 Rückkehr nach Temeswar, wo er sich bis 2006 als freischaffender Schriftsteller und Publizist betätigte, seit 2006 Redakteur der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (Redaktionsbüro Temeswar); 2011 Auszeichnung mit dem Berwanger-Preis für Banater deutsche Autoren, seit 2011 Mitglied des Exil-PEN, 2015 Sonderpreis der Jury von der Filiale des Rumänischen Schriftstellerverbandes Temeswar für den Lyrikband mit schwalben am hut.
Ein Leseabend mit Hans Dama in Rastatt
Der Kreisverband Rastatt richtet einen Leseabend mit Hans Dama aus. Dieser Leseabend wird am 31. März 2017 ab 17:00 Uhr im Gemeindesaal der „Heilig Kreuz“ Kirche in Rastatt (Buchenstraße 5) stattfinden. Es ergeht eine herzliche Einladung an alle Interessierten und deren Freunde.
Einladung in das Erzählcafé
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Heinrich-Fries-Haus Heilbronn findet seit 2015 etwa monatlich ein Erzählcafé statt. Menschen mit Wurzeln im Ausland lesen Episoden aus Ihren Lebensgeschichten, das Publikum hört zu, kommt darüber ins Gespräch und die Lesung wird musikalisch umrahmt.
Den Hinweis auf Ihren Verband fand ich im Internet und lade Sie daher herzlich zur Lesung von Rosa Speidel ein. Sie kommt aus dem heutigen Nordwestserbien und berichtet mit informativen Materialien über Donauschwaben.
Der Eintritt ist frei. Anbei eine kurze Ankündigung zum Weiterleiten samt Flyer_Erzaehlcafe, in dem weitere Termine vermerkt sind.
Freundliche Einladung an alle Interessierten!
Mit freundlichen Grüßen,
Ingrid Wegerhoff
Neuerscheinung: Wege in die Freiheit
Als Band 15 der Reihe „Banater Bibliothek“ ist am Freitag der lang erwartete Band von Dr. Heinz Günther Hüsch „Wege in die Freiheit. Deutsch-rumänische Dokumente zur Familienzusammenführung und Aussiedlung 1968 – 1989“ erschienen. Das Buch ist von unserer Landsmannschaft herausgegeben worden, hat 382 Seiten, ist inhaltlich und drucktechnisch von hoher Qualität, mit Fadenheftung gebunden, hat einen festen Einband.
Der Band ist vor allem ein Quellenband. In ihm sind zum ersten Mal sämtliche Vereinbarungen abgedruckt, die die Ausreise der Deutschen aus Rumänien in die Bundesrepublik Deutschland ermöglichten. Darüber hinaus enthält das Buch Aktenvermerke, Eigenaufzeichnungen von Gesprächen, die der deutsche Verhandlungsführer, der damalige Bundestagsabgeordnete Dr. Heinz Günther Hüsch, mit den Vertretern des rumänischen KP-Generalsekretär Nicolae Ceausescu führte. Interessant sind die Aufzeichnungen über Gespräche mit Bundeskanzler Helmut Kohl, Politikern und Spitzenbeamten des Innenministeriums, auch hinsichtlich der Politik für die Deutschen in Rumänien nach der politischen Wende 1989. Dokumentiert ist ein Gespräch von Dr. Hüsch mit Nicolae Ceausescu, Verhandlungsprotokolle geben darüber Auskunft, wie um Zahlen, Begriffe, Beträge gerungen wurde. Kurze Beschreibungen der jeweiligen politischen Situation in Deutschland und Rumänien, ein Literaturverzeichnis sowie ein einleitender Beitrag zur Aussiedlungsgeschichte der Deutschen aus Rumänien vervollständigen den Band.
Das Buch kostet 34,80 Euro/Expl. Da es 1,2 kg wiegt, muss es als Päckchen verschickt werden. Somit kommen weitere Kosten in Höhe von 5,20 Euro je Sendung hinzu. Der Band kann ab sofort in der Bundesgeschäftsstelle in München erworben werden. Sammelbestellungen können über den Kreisvorsitzenden Anton Michels gemacht werden.