Archiv für Politik

Post vom Rentenamt aus Rumänien

Gestern und heute haben mehrere unserer Landsleute Formblättern des Rentenamtes des Kreises Temesch erhalten. Diese wurden Beziehern von Entschädigungsleistungen nach dem Gesetz 118/90 mit den folgenden Änderungen zugeschickt. Konkret geht es um den Nachweis der Krankenversicherung.

Hintergrund der Abfrage ist eine neue Rechtsverordnung die vorsieht, dass ab dem 1. August 2025 die Bezieher von Renten in Rumänien ab einer monatlichen Rente von 3.000 Lei 10% des Betrages über den 3.000 Lei als Beitrag zur Krankenversicherung abführen müssen.

Die neue Rechtsverordnung sieht des Weiteren vor, dass verschiedene Personengruppen schon ab dem ersten Leu eine zehnprozentige Abgabe zur Krankenversicherung leisten müssen. Dazu zählen auch die Bezieher von Entschädigungsleistungen aufgrund politischer Verfolgung (Deportierte und deren Kinder, Zwangsarbeiter und deren Kinder, Revolutionäre u.a.)

Bezieher dieser Leistungen, die in Deutschland leben und hier krankenversichert sind, müssen die zehn Prozent nicht abführen, wenn sie

  • Die beiden Formblätter ausfüllen, die zurzeit vom Rentenamt verschickt werden;
  • Als Nachweis die Kopie der Krankenversicherungskarte (beide Seiten) oder einen anderen Nachweis der Krankenversicherung in Deutschland beilegen;
  • Und wichtig, im Formblatt unter Punkt 3 im Kästchen „[ ] solicit*“ das entsprechende Kreuzchen machen

Einladung zur Begegnugstagung

Zeitzeugen gesucht

Das Sonderausstellungsprojekt des Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis/@lernort_kassberg in Chemnitz beleuchtet im Kulturhauptstadtjahr erstmals in Deutschland den Freikauf der rumäniendeutschen Minderheiten aus der Ceaușescu-Diktatur 1968 – 1989 in einer Ausstellung, die besonders die Zeitzeugenperspektive in den Mittelpunkt stellt und medial verarbeitet. Das Projekt, eine Kooperation mit translations e.V. aus Berlin, stellt Fragen zur ethischen Dimension des rumäniendeutschen Freikaufs und seiner Bedeutung innerhalb der deutschen und europäischen Geschichte. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Lebensgeschichten von rumäniendeutschen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die von der Bundesrepublik freigekauft wurden.

Die persönlichen Geschichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die durch den Freikauf ihre Freiheit erlangten und in die Bundesrepublik ausreisen konnten, werden durch einen Blick auf die politischen und historischen Rahmenbedingungen kontextualisiert. Mit dem Kulturhauptstadt-Projekt wird im bundesweit einzigen Lern- und Gedenkort für den deutsch-deutschen Freikauf die osteuropäische Dimension des Freikaufs durch die Bundesrepublik thematisiert und durch Zeitzeugen empathisch vermittelt. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und soll durch Kooperationen mit Partnerorganisationen wie dem Goethe Institut Bukarest eine europaweite Debatte über die gemeinsame Geschichte fördern. Dazu ist auch eine Tour in Rumänien geplant.
Kontaktmöglichkeit für Zeitzeuginnen und Zeitzeugen: translations e.V., Florian Mittelbach, Tel. 030 – 61 657014, E-Mail: mail@translations-europa.de

 

Austausch im Haus des Landtags Stuttgart

Muhterem Aras MdL, die Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg lud für den 3. Juni 2025 zahlreiche Gäste zu einem Austausch im Haus des Landtags ein, um 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges zusammen mit dem Bund der Vertriebenen Baden-Württemberg einen generationsübergreifenden Blick auf die Bedeutung von Heimat damals und heute zu werfen. Anbei einige Fotos von einem sehr aufschlussreichen, bedeutsamen und kurzweiligen Abend.

Einladung zur Podiumsdiskussion

Im Herbst 1944 flohen Tausende Banater Schwaben – vor allem Frauen, Kinder und ältere Männer – vor den heranrückenden sowjetischen Truppen Richtung Westen. Sie gelangten nach Böhmen, Österreich oder nach Süddeutschland. Einige sind geblieben, die meisten aber nach Kriegsende ins Banat zurückgekehrt.
Ihren Erlebnissen, ihren erlittenen Traumata und ihrer Sehnsucht nach Zuhause haben Albert Bohn, Werner Kremm und Anton Sterbling mit einem 2024 erschienenen Sammelband, der zahlreiche Erzählberichte vereint, eine Stimme gegeben. Werner Kremm und Anton Sterbling sowie Peter-D. Leber als Vertreter des Verlegers, der Landsmannschaft der Banater Schwaben, präsentieren im Rahmen der Ausstellung „Lifeline“ ausgewählte Berichte und diskutieren das Geschehene.

Auszeichnung für Renate Krispin

„Renate Krispin erhielt heute im Rahmen der Heimattage BW in Neresheim die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg für ihre Verdienste um die Pflege der Banater Kultur auf Vorschlag des BdV Landesverbandes und der DJO. Jedes Jahr werden nur 10 Kulturschaffende mit dieser Medaille ausgezeichnet. Überreicht wurde die Medaille durch Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. Wir sind sehr stolz, dass Renate diese hohe Wertschätzung und Anerkennung erhalten hat. Herzlichen Glückwunsch von Seiten des Landesverbandes BW der LM der Banater Schwaben.“ Von Richard Jäger

Trauer um Wolfgang Schäuble

Zum Tode von Wolfgang Schäuble schrieb unser Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber:

„Am 27. Dezember starb in Gengenbach der CDU-Politiker Dr. Wolfgang Schäuble, der unserem Land in vielen politischen Ämtern und Funktionen gedient hat – ein Ausnahmepolitiker. Entlang seines politischen Wirkens gab es zahlreiche Berührungspunkte mit unserer Landsmannschaft und unserer Gemeinschaft, die an dieser Stelle in Erinnerung gerufen werden sollen.

Als Bundesminister des Innern war Dr. Wolfgang Schäuble Festredner bei unserem Heimattag 1990 in Ulm, wo er ein entschiedenes Plädoyer für ein zusammenwachsendes Europa von Ost und West gehalten hatte. Die Banater Schwaben bezeichnete er über die Zugehörigkeit zur Schicksalsgemeinschaft aller Deutschen und Angehörigen des gleichen Kulturkreises als „Verwandte“. Seine Rede wurde aus der vollbesetzten Donauhalle in alle sechs Messehallen übertragen. Im Bundesministerium des Innern in Bonn eröffnete Minister Dr. Wolfgang Schäuble eine Ausstellung unserer Landsmannschaft über die Banater Schwaben – ein singulärer Vorgang in der Geschichte unseres Verbandes. Als Chef des Bundeskanzleramtes und enger Vertrauter von Bundeskanzler Helmut Kohl unterstützte er die Bemühungen unserer Landsleute aus freie Ausreise während des Kommunismus in Rumänien.

Nur wenigen Personen bekannt ist die Unterstützung von Wolfgang Schäuble für unsere Landsmannschaft und unser Hilfswerk beim Bau und später bei der Funktion des Adam Müller-Guttenbrunn Hauses in Temeswar. Ihnen zugrunde lagen persönliche Vorsprachen der damaligen landsmannschaftlichen Vorstände, zum Teil sogar im heimatlichen Gegenbach des Ministers, die in konkrete Handlungsanleitungen zum Wohle unserer Landsleute mündeten. Selten zuvor und danach hatten Denken, Wort und Handeln eine solche Übereinstimmung erreicht. Für seine Verdienste um unsere Gemeinschaft wurde Dr. Wolfgang Schäuble mit der höchsten Auszeichnung unserer Landsmannschaft, der Prinz Eugen-Nadel, geehrt. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben wird Dr. Wolfgang Schäuble stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Den trauernden Angehörigen gilt unsere Anteilnahme. Er ruhe in Frieden!“

Heinz Rüsch

Am Abend des 24. Oktobers starb in Neuss im Alter von 94 Jahren der langjährige Landtags- und Bundestagsabgeordnete Dr. Heinz Günther Hüsch. Er ruhe in Frieden!

Dr. Heinz Günther Hüsch war Verhandlungsführer der Bundesrepublik Deutschland für den Freikauf von über 225 000 Deutschen aus Rumänien während der kommunistischen Herrschaft. Diesen Auftrag führte er unter vier Bundeskanzlern, sechs Ministern unter strengster Geheimhaltung in 313 offiziellen Verhandlungen durch. Gegenüber unserem Landsmann Ernst Meinhardt gab er im Herbst 2009 zum ersten Mal Auskunft über sein Wirken. Beim Heimattag der Banater Schwaben 2014, an Pfingsten in Ulm, wurde Dr. Hüsch auf einstimmigen Beschluss des Bundesvorstandes die höchste Ehrung der Landsmannschaft, die Prinz-Eugen-Nadel, überreicht. Die Dankesrede des Geehrten ist heute noch lesenswert, sie ist ein wichtiger Beitrag zu unserer neusten Geschichte. Dr. Hüsch legte diese Ehrennadel jedes Jahr zu Pfingsten an, auch das ein Zeichen der Verbundenheit mit uns Banater Schwaben. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben wird Dr. Heinz Günther Hüsch ein ehrendes Gedenken bewahren. Unsere Anteilname gebührt den trauernden Hinterbliebenen.

Tag der Heimat 2023

Der Landesverband Baden-Württemberg des Bundes der Vertriebenen hat unter dem Leitwort „Krieg und Vertreibung – Geißeln der Menschheit“ zum Tag der Heimat für Sonntag, den 17. September, in die Liederhalle Hegelsaal in Stuttgart eingeladen. Anbei ein Kurzbericht und Fotos von der Veranstaltung.

Pressemitteilung des Bundes der Vertriebenen

Zum Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärt der Präsident des Bundes der Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius: Kriegsopfer brauchen mehr Solidarität